Beim Kampf um die Gunst der Hörer haben die öffentlich-rechtlichen Wellen ihre Führung ausgebaut. Die ARD-Sender kommen pro Tag in Deutschland auf 38,7 Millionen Hörer - ein Zuwachs von knapp 650 000. Die Privatwellen erreichen unverändert 32,3 Millionen Menschen. Dies geht aus der am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse hervor. Die ARD-Sender profitierten vom höheren Radiokonsum. Die tägliche Hördauer stieg im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung vom März dieses Jahres um sechs auf 198 Minuten.
Meistgehörter Sender in Deutschland bleibt der private Verbund Radio NRW, der in der Stunde von Montag bis Samstag 1,53 Millionen Hörer (Bruttoreichweite: 1,61 Millionen) hat. Mit einem Plus von fast zehn Prozent auf 1,27 Millionen schob sich die öffentlich-rechtliche Welle Bayern 1 bundesweit auf Platz zwei. Dahinter kommt die private Radio-Kombi Baden-Württemberg mit 1,20 Millionen, die ebenfalls fast zweistellig zulegte. Dahinter rangiert die private Antenne Bayern (1,14 Millionen) vor der öffentlich-rechtlichen Popwelle SWR3 (1,06).
Das werbefreie Informationsprogramm des Deutschlandfunks kommt - pro Tag - auf 1,49 Millionen Hörer. Das ist ein Minus von drei Prozent. Deutschlandradio Kultur (453 000 Hörer) verbucht ein Plus von 7,6 Prozent. Das private Klassik Radio erreicht bundesweit 848 000 Menschen, ein Minus von fast neun Prozent. RTL Radio (701 000) brach mit einem Minus von fast 20 Prozent regelrecht ein.
Rund 65 000 Menschen im Alter von zehn Jahren aufwärts wurden zwischen September 2009 und April dieses Jahres nach ihren Hörgewohnheiten befragt. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, ein Zusammenschluss von 260 Firmen aus Medien- und Werbewirtschaft, ermittelt zweimal jährlich die Reichweiten der Radiosender.
