Serienclub "The Strain" Dracula will nicht mehr kuscheln

Nimm das "Twilight"! "The Strain" macht Vampire wieder zu dem, was sie einst waren: fiese, todbringende Monster. Deshalb ist diese Serie vor allem etwas für Horror-Fans.

Ein Flugzeug aus Berlin landet in New York und bleibt auf der Rollbahn stehen - ohne jedes Lebenszeichen. Seuchenexperte Ephraim Goodweather wird hineingeschickt und findet 206 Tote, vier Überlebende und im Bauch des Fliegers einen riesigen, schweren Sarg voller Erde. Erinnert Sie das an etwas? Genau: Dracula ist zurück. Nur ganz anders als in den letzten Jahren in "True Blood", "Twilight" oder auch den "Vampire Diaries" hat er weder Lust auf Kuscheln noch auf Sex mit Bella. Er will Blut und Eingeweide, und er bringt den Tod. Wenn es nach ihm und seinen Zöglingen ginge in die ganze Welt.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Youtube integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Diese Ehrrettung des alten blutsaugenden Ungeheuers verdanken wir Hollywoods Monster-Spezialisten Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth", "Hellboy"). Weil die Idee zu einer "anderen" Vampir-Serie zuerst auf wenig Interesse stieß (der Kuschelvampir-Kadaver musste ja noch ausgesaugt werden), hat der Filmemacher 2009 mit dem Schriftsteller Chuck Hogan seine Vampir-Trilogie einfach als Buch veröffentlicht. Daraus wurde zuerst ein Comic (Dark Horse), und schließlich bestellte der US-Kanal FX eine TV-Serie. Beim 90-minütigen Piloten hat Del Toro dann auch selbst Regie geführt.

Der Serienclub

TV-Serie schlägt Buch, wenn es um unsere Freizeitgestaltung geht – so geht das mittlerweile ziemlich häufig. Denn: Ein Gros der Serien bietet so viel mehr als Zerstreuung. Sie sind auch Pop und Politik. Sind Thema auf der Dinnerparty und am Badesee. Und meist sind sie auch nur einen Klick entfernt, Tag und Nacht  zu konsumieren. Unter dem Label "Serienclub" stellen wir Ihnen Neuheiten und unsere Lieblinge vor, wir wollen untereinander diskutieren oder Ihnen die Fakten für den gelungenen Partysmalltalk verraten.

"The Strain" (in etwa: die Deformation) ist mitunter krasser Vampirhorror - mit fiesen Würmern, ekeligen Zungen und schädelzermatschenden Bestien, unterhält aber auch mit dem für den Regisseur so typischen Galgenhumor, den er vor allem seinem anfangs skeptischen Ermittler Goodweather (Corey Stoll) in den Mund legt. Oder auch dem "Überlebenden" Gabe (Jack Kesy), ein Marilyn-Manson-mäßiger Popstar, der dem Ur-Monster etwas zu nahe gekommen ist.

Endlich mal wieder "richtige" Vampire

Einzige Rettung vor einem blutleeren Ende der Menschheit verspricht ein alter, weiser Mann mit ganz besonderem Schwert: ein armenischer Jude namens Abraham Setrakian (David Bradley), der in New York ein kleines Pfandhaus betreibt, in dessen Keller er besondere Geheimnisse hütet. Der Holocaust-Überlebende hat das Monster früher schon einmal bekämpft. Doch als er auszieht, um Goodweather und sein Team zu warnen, glaubt ihm natürlich erst einmal niemand. Tatsächlich niemand scheint den schrecklichen "Meister" und seine Verbündeten, die er natürlich auch unter den Menschen hat, aufhalten zu können - und zu wollen. 

Fazit: Wenn Sie guten Horror zu schätzen wissen und endlich mal wieder "richtige" Vampire sehen wollen, dann ist "The Strain" Ihre Serie! "Twilight"-Fans müssen draußenbleiben.

"The Strain" läuft bei Sky und ProSieben und ist auf DVD/Blu-Ray bei Amazon erhältlich.

Ein Goodie für Guillermo del Toro-Fans ist der Del-Toro-Halloween-Vorspann der "Simpsons". Viel Spaß!

PRODUKTE & TIPPS