Darüber hat sich halb Deutschland beömmelt: Ein falscher Ryan Gosling, der dem Hollywoodstar nicht einmal besonders ähnlich sieht, nahm am Samstag die Goldene Kamera in der Kategorie "Bester Film International" entgegen - und bedankte sich in seiner Rede bei Joko und Klaas. Denn die beiden "Circus HalliGalli"-Moderatoren steckten hinter der Idee, das Ryan-Gosling-Double Ludwig Lehner einzuschmuggeln.
Nicht lustig fand die Aktion verständlicherweise der Veranstalter der großen Gala, die Funke Mediengruppe. Weniger nachvollziehbar ist hingegen, wie humorlos der Medienkonzern darauf reagierte, Opfer eines Pranks geworden zu sein. Anstatt die ganze Sache sportlich zu nehmen, reagiert Funke gekränkt. Der Scherz schmerze doppelt. Er drohe zum einen die Glaubwürdigkeit des Preises zu beschädigen. Zum anderen, "weil der Auftritt des Ryan-Gosling-Doubles so gar nichts Unterhaltendes hatte", sagte ein Sprecher der in Essen ansässigen Funke Mediengruppe am Montag - und versuchte die Aktion damit nachträglich schlecht zu machen.
Funke tritt gegen Joko und Klaas nach
Doch noch schlimmer als dieses Nachtreten ist das kleinliche Pochen auf Rückgabe der Trophäe. Anstatt seinen Frieden mit der Aktion zu machen, sagte der Sprecher, die Redaktion werde "die gestohlene Goldene Kamera zurückfordern." Die Begründung klingt hanebüchen: "'La La Land' hat den Preis gewonnen, die Redaktion wird ihn dem echten Ryan Gosling übergeben." Ob sich Joko und Klaas darauf einlassen werden?
Immerhin eine positive Sache gewinnt Funke dem Streich ab: Die Goldene Kamera werde aus diesem Vorfall lernen, sagte der Sprecher. Die Sicherheitsanforderungen hätten nur aufgrund detaillierten Insiderwissens ausgehebelt werden können, über das die Produktionsfirma Florida TV verfüge. Wie genau Joko und Klaas das Gosling-Double einschmuggeln konnten, das werden sie am Dienstagabend in ihrer Show "Circus HalliGalli" verraten.
