Worum geht's?
Kurz vor Weihnachten wird in einer Münchner Kirche ein totes Baby gefunden - das Neugeborene wurde erstickt, hat außerdem Spuren von Liquid Ecstasy im Blut. Die Kommissare Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) beginnen zu ermitteln und stoßen schnell auf einen organisierten Bettler-Clan aus Rumänien. Deren Drahtzieher (Florin Piersic Jr.) ist auf der Suche nach zwei seiner Bettlerinnen. Die beiden Schwestern sind verschwunden - eine von ihnen war schwanger.
Warum lohnt sich dieser "Tatort"?
Eine Geburt unter widrigen Umständen, Menschen, die anderen helfen und Unterschlupf bieten: Der Film ist als eine Art Weihnachtsgeschichte verpackt und passt deshalb gut zum zweiten Feiertag. Stark auch, dass er sich realistisch anfühlt, denn fast jeder deutsche Großstädter kennt das Bild, vor allem kurz vor Weihnachten: Straßenbettler vom Obdachlosen bis zum Panflötenspieler hoffen in der Innenstadt auf eine Spende der Passanten. Dazwischen agieren die ominösen Banden aus dem Ausland, die das Geld ihren Bettelnden sofort wieder abnehmen. Ein hartes und trauriges Geschäft, auf das es sich zu blicken lohnt.
Was stört?
Weil mit Florin Piersic Jr und Cosmina Stratan zwei renommierte rumänische Schauspiel-Stars in den Hauptrollen zu sehen sind, wird viel Rumänisch gesprochen. Meist wird das zwar untertitelt, aber das Mitlesen könnte etwas anstrengend werden.
Die Kommissare?
Während Leitmayr den Grinch spielt, sich beim Weihnachtskonzert des Polizeichors langweilt und die Feiertage am liebsten im Büro verbringen würde, gibt sich Batic immerhin beim Wichteln mehr Mühe. Die beiden sorgen für ein Prise Humor im ansonsten eher emotionalen "Tatort".
Ein- oder Ausschalten?
Einschalten: "Klingelingeling" aus München ist ein solider "Tatort" für die Weihnachtszeit.
Dieser "Tatort" wurde erstmals am 26. Dezember 2016 ausgestrahlt.