Sie hat alles, diese dritte und finale Staffel "Ragnarök": Die lustigen Momente, die traurigen Momente, die skurrilen – und die, die einen als Fan wütend machen.
Auch diesmal ist der Schauplatz wieder der fiktive norwegische Ort Edda. Die Protagonisten Magne und sein Halbbruder Laurits gehen noch immer zur Schule, ein bisschen Liebe und andere Teenager-Gefühle gibt es auch zu sehen, typisch Coming-of-Age. (Achtung, ab jetzt kommen Spoiler!)
Doch nebenbei muss Magne damit klarkommen, dass er die Reinkarnation des nordischen Gottes Thor ist. Das weiß er zwar seit der ersten Staffel, doch so richtig kommt er immer noch nicht damit klar. In der vorherigen Staffel hat er seinen Hammer im ewigen Feuer geschmiedet.
"Ragnarök": Die aktuelle Staffel nimmt kein gutes Ende
In den neuen Folgen muss er ihn nun verteidigen. Denn die Familie der Riesen um Saxa, Ran und Fjor Jutul haben es auf den Hammer abgesehen. Auch wenn er mit Saxa immer wieder leidenschaftlich im Bett landet, kann man sich als Zuschauer nie sicher sein, wie sie wirklich zueinander stehen.
Auch sein Halbbruder Laurits (Reinkarnation des Unglücksgottes Loki) widmet sich einem Projekt: Im Fjord lebt die Midgard-Schlange, die einst sein Bandwurm war. Um die kümmert er sich, besorgt für sie abgelaufene Nahrungsmittel. Laurits nennt sich selbst "Mama". Und dann fallen Sätze wie: "Mama ist heute sehr traurig." Dazu hat "Mama" auch allen Grund, denn das immer größer werdende Seeungeheuer verschlingt inzwischen Wanderer.
Lustige Momente gibt es auch, doch sind in der Unterzahl. Etwa, wenn Iman (die Reinkarnation der nordischen Liebesgöttin Freya) sich als Influencerin und Moderatorin einer Love-Sendung versucht.
Dass alles auf das große Finale, auf Ragnarök, zuläuft, liegt die ganze Staffel über in der Luft. In der Mythologie ist Ragnarök der finale Kampf zwischen Göttern und Riesen. Wenn dieser vorbei ist, wird die Welt eine ganz andere sein.
In der sechsten Folge findet dann dieser Kampf statt. Doch anstatt einen krönenden Abschluss zu bilden, denkt man sich nach der Folge nur: Ist das euer Ernst? Alles, was die Serie besonders gemacht hat, wird dadurch zunichte gemacht. Die moderne Interpretation der nordischen Saga, die Aufgeklärtheit, der Witz: alles weg. Aber irgendwie ist es auch konsequent: Nach Ragnarök ist nichts mehr vorher. Auch für einen als Zuschauer ist die Welt eine ganz andere.