Ikke Hüftgold: Sänger erstattet wegen "Plötzlich arm, plötzlich reich" Anzeige gegen Sat.1
"Plötzlich arm, plötzlich reich"Ikke Hüftgold erstattet Anzeige gegen Sat.1
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Sänger Ikke Hüftgold erhebt schwere Vorwürfe gegen die Macher von "Plötzlich arm, plötzlich reich". Nun hat er sogar Strafanzeige erstattet.
Matthias Distel, vielen wohl besser bekannt als Sänger Ikke Hüftgold, hat nach Vorwürfen gegen die Sat.1-Sendung "Plötzlich arm, plötzlich reich" Strafanzeigen gegen den Sender und die Produktionsfirma Imago TV erstattet. In einer Instagram-Story bestätigt der Sänger einen entsprechenden Bericht des "Spiegels".
Wegen "skandalöser Umstände": Hüftgold brach die Dreharbeiten ab
Anfang der Woche hatte der Entertainer und Sänger bekannt gemacht, einen Dreh für das Format abgebrochen zu haben. In der Sendung tauscht eine wohlhabende Familie eine Woche lang mit einer sozial schwächeren Familie. Hüftgold sprach in einem Statement unter anderem von "skandalösen Umständen" und warf dem Sender und der Produktionsfirma vor, dass das Wohl "von zwei schwer traumatisierten Kindern [...] von den verantwortlichen Medienanstalten mit Füßen getreten" worden sei.
Nach erstmaligem Betreten der Wohnung habe er "beim Anblick dieser Zustände", in denen die Familie lebt, weinen müssen. In einem dortigen Kalender habe sich herausgestellt, dass sowohl die beiden jüngsten Kinder als auch die Mutter der Familie in psychologischer Behandlung sind. Die Produktion habe über die Behandlung der Kinder Bescheid gewusst, den prominenten Sänger aber nicht informiert.
Weiter erklärt er: "Sofort kam die Frage bei uns auf, ob man Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, die offensichtlich psychische Probleme haben, rechtlich und moralisch gesehen in ein Fernsehformat ziehen kann [...]." Nachdem der Sänger später über eine Freundin der Mutter vor laufender Kamera erfahren habe, "dass die Kinder in der Vergangenheit durch ihren eigentlichen Vater schwerste Kindesmisshandlungen erlitten haben sollen", habe er die Dreharbeiten sofort abgebrochen. Auf Instagram nannte Distel die Sendung eine "gewissenlosen Quotenjagd auf dem Rücken missbrauchter Kinder".
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Vorwürfe gegen Sat.1 – das sagt der Sender
Ebenfalls auf Instagram hatte Sat.1 vor Erstattung der Anzeige durch Distel auf die Vorwürfe reagiert. Zunächst hieß es, dass man sich bei dem Sänger bedanke, dass dieser den Sender über die Umstände bei dem Dreh informiert habe. Man habe "begonnen, mit der Produktionsfirma und der Familienhilfe zu reden, um der Familie zu helfen und um die Zusammenhänge aufzuarbeiten". Sat.1 bestätigte in dem Statement, die Folge nicht ausstrahlen zu wollen.
In einem weiteren Statement erklärte der Sender, dass man den Dreh nun "in den vergangenen Tagen intensiv [...] aufgearbeitet" habe. Man sei "nicht sorgfältig genug bei der Auswahl der Familie" gewesen. Es habe "Fehleinschätzungen" gegeben, die nicht hätten passieren dürfen. Man entschuldige sich bei der Familie und man wolle die "Abläufe verbessern, damit so etwas nicht wieder passiert". Mutter und Kinder würden von dem Sender "in den nächsten Wochen und Monaten menschlich, psychologisch und finanziell" unterstützt.