Kritik an "Wetten, dass..?" Tom Hanks: Deutschland ist toll, Lanz nicht

  • von Henrietta Reese
Nach seiner Lästerattacke gegen "Wetten, dass..?" kaum zu glauben, aber Tom Hanks liebt Deutschland. Besonders die Autobahn.

Am Samstagabend saß Tom Hanks, einer der größten Schauspieler Hollywoods, bei Markus Lanz auf dem Sofa. Geschlagene drei Stunden lang. Er war höflich und geduldig, ließ sich kaum anmerken, dass er die Sendung reichlich absurd fand. Seine Meinung über die größte Samstagabend-Show in Deutschland verkündete er erst am nächsten Tag bei einem Berliner Radio Sender. Nahezu entsetzt war er über "Wetten, dass…?" - in Amerika wären die Macher der Show, seiner Meinung nach, sofort gefeuert wurden.

Dabei hatte Hanks Beziehung zu Deutschland doch so gut angefangen. Während der Dreharbeiten zu seinem neuen Film "Cloud Atlas", der zu großen Teilen in Berlin und Dresden gedreht wurde, lernte er das Land kennen und lieben. Er schlenderte durch die Straßen der Städte, besuchte Museen und erkundete die Umgebung. Besonders hat es ihm Eisenhüttenstadt angetan, die erste "sozialistische Stadt" der DDR, die gleich an der polnischen Grenze liegt.

Hanks hatte sich dort herumführen lassen, die Handyfotos des Ausflugs hatte er noch amüsiert bei "Wetten, dass…?" auf dem Sofa herum gezeigt - wohl sein persönliches Highlight der Sendung. Ein Straßenschild, das Hanks in Eisenhüttenstadt entdeckte, blieb ihm so sehr in Erinnerung, dass er sogar in der berühmten US-Talkshow "David Letterman" darüber lachte. Was in Deutschland allgemein als Spielstraßen-Schild bekannt ist, weckte bei den Amerikanern viele Fragen. "Wurde das Kind aus dem fahrenden Auto geschmissen", fragte sich Hanks. "Das Schild könnte auch bedeuten, dass man hier keine Hunde haben darf, es ist schließlich keiner abgebildet", überlegte er. "Vielleicht zeigt es an, was man in der Gegend alles besitzen kann", witzelten der Moderator und der Schauspieler. "Einen Erwachsenen, ein Kind, ein Ball, ein Haus und ein Auto."

Ein Hoch auf die Autobahn

Beim Thema Autofahren steigt Hanks Begeisterung für Deutschland ins Unermessliche - die deutschen Autobahnen sind immer wieder ein beliebtes Thema bei den geschwindigkeitsgeilen Amerikanern. "Man kann einfach ohne Beschränkung losbrausen, jeder fährt so schnell er will", schwärmte der Hollywood-Star gegenüber Letterman. Er durfte sogar selbst ans Steuer: In einem schicken VW-Camper, einem Modell, das in den Staaten nicht zugelassen ist, wagte er sich auf Deutschlands Straßen. "Ich habe ordentlich auf die Tube gedrückt, aber egal wie schnell du fährst, irgendjemand ist immer schneller." Wie kleine Kinder freuten sich Letterman und Hanks über den unbegrenzten Fahrspaß in Deutschland.

"Ich liebe Deutschland", begeisterte sich der Schauspieler in einem Interview im aktuellen Focus. "Jetzt muss ich nur noch ein paar Worte Deutsch lernen, damit ich mich auch mal mit den netten Menschen in Deutschland in der Landessprache unterhalten kann." Begeistert lobte er im Gespräch mit dem Focus auch die deutsche Pünktlichkeit: "An dem Vorurteil, die Deutschen seien so organisiert und nähmen alles sehr genau, ist schon was dran." Die Samstagabendunterhaltung der Deutschen jedoch, für die wird er sich nun nicht mehr erwärmen können.

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