Weihnachten ist Werbezeit – nicht nur, weil Händler sich von der Geschenkesaison das große Geschäft versprechen, sondern auch, weil zum Fest anrührende Werbespots veröffentlicht werden. In Deutschland sprechen Edeka, Penny und Co. mit emotionalen Clips die Gefühle der Kund:innen an, in Großbritannien gibt es eine ähnliche Tradition. Auch dort veröffentlichen die Handelskonzerne berührende kurze Filme.
In diesem Jahr allerdings hat ein Amateurfilmer allen großen Namen den Rang abgelaufen. Sam Teale ist erst 20 Jahre alt und hat seinen dreiminütigen Film mit dem Titel "The Go Kart" in seiner Heimatstadt Cleckheaton gedreht. Er nimmt darin die Sorgen vieler Menschen auf, die unter der Inflation und der steigenden Unsicherheit leiden – exemplarisch am Beispiel eines alleinerziehenden Vaters.
Witwer kann seinem Sohn keine Geschenke kaufen
Der Mann kann seinem Sohn keine Weihnachtsgeschenke kaufen, da er schon im Alltag kaum die Lebenshaltungskosten stemmen muss: Er muss die Heizung herunterdrehen und sitzt im Mantel in der Wohnung. Um seinem Sohn eine Mahlzeit zu ermöglichen, verzichtet er selbst auf Essen. Wie sich herausstellt, ist seine Frau gestorben und er allein für den Jungen verantwortlich.
Als der Junge gefragt wird, was er sich zu Weihnachten wünscht, sagt er traurig: "Der Weihnachtsmann ist dieses Jahr arm." Doch schließlich kommt dem Vater eine rettende Idee: Aus alten Brettern bastelt er für den Kleinen das Go-Kart, das er sich gewünscht hat. Am Ende besuchen beide das Grab der verstorbenen Frau. Es erscheint die Botschaft des Spots: "Die Magie von Weihnachten wird gemacht, nicht gekauft."
Erinnerung an den Kern von Weihnachten
Als konsumtreibender Werbespot dürfte sich der Film somit wohl nicht eignen, dafür trifft er aber die Situation vieler Menschen, die in diesen Zeiten in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Allein auf Facebook wurde der Clip schon mehr als 13 Millionen Mal gesehen – innerhalb von nur zehn Tagen. Und die Kommentarspalten sind voll von Usern, die sich ihrer Tränen nicht schämen. "Das spiegelt genau meine Realität wider", schreibt ein Mann. "Wunderschön, ich bin am Weinen", kommentiert jemand.
Zehn Tipps für Weihnachtsgeschenke auf den letzten Drücker

Für dieses Geschenk braucht es ein Buch, einen Stift und etwas Kreativität. Bücher werden erst mit einer schönen Widmung zu einem persönlichen Geschenk. Einfach in die nächste Buchhandlung gehen und beim Stöbern überlegen, welches Buch eine Verbindung zum Beschenkten hat. Liebeswerte Eigenschaften, Familie, Freunde, unvergessliche Reisen, ist er besonders unordentlich, vielleicht macht er sich über viele Dinge zu viele Sorgen? Es gibt für eigentlich alles das passende Buch. Ist das Werk gefunden, kommt der kreative Teil: die Widmung. Schreiben Sie in den Buchdeckel oder auf die allererste Seite, warum sie gerade dieses Buch an diesen Menschen verschenken und was die Beziehung, die Freundschaft zu ihm so besonders für Sie macht. Zur Not muss es nicht einmal ein gekauftes Buch sein, wenn ein passendes daheim im Regal steht.
Mit geringen Mitteln berührt Filmemacher Sam Teale Tausende. Gedreht hat er an seiner alten Grundschule, bei seinem Friseur und auf dem Friedhof, wo sein Opa begraben ist. "Wir wollten etwas schaffen, womit man sich identifizieren kann und was mit den steigenden Preisen zu tun hat", erklärte Teale. Der 20-Jährige will mit seinem Projekt an den Kern des Weihnachtsfestes erinnern: "Ich glaube, wir haben manchmal die Bedeutung von Weihnachten verloren. Es geht nicht nur um Weihnachtsbäume, schickes Essen und tolle Geschenke – sondern darum, mit der Familie zusammen zu sein", sagte er der BBC.
Quellen: Sam Teale auf Youtube / Sam Teale auf Facebook / BBC

Sehen Sie im Video: Die britische Kaufhauskette John Lewis setzt Jahr für Jahr auf Weihnachtswerbespots, die auch mal die Tränen in die Augen der Zuschauer treiben. So auch 2022.