"The Go Kart" Alleinerziehender Vater kämpft zu Weihnachten mit hohen Preisen: Werbespot rührt Tausende zu Tränen

Vater und Sohn am Grab der Mutter
Vater und Sohn am Grab der verstorbenen Frau
© Sam Teale Productions
Ein junger Witwer, der wegen der steigenden Preise seinem kleinen Sohn keine Geschenke machen kann – diese Geschichte berührt gerade nicht nur die Menschen in Großbritannien. Der Clip eines 20-jährigen Filmemachers gilt als der Weihnachtsspot in diesem Jahr.

Weihnachten ist Werbezeit – nicht nur, weil Händler sich von der Geschenkesaison das große Geschäft versprechen, sondern auch, weil zum Fest anrührende Werbespots veröffentlicht werden. In Deutschland sprechen Edeka, Penny und Co. mit emotionalen Clips die Gefühle der Kund:innen an, in Großbritannien gibt es eine ähnliche Tradition. Auch dort veröffentlichen die Handelskonzerne berührende kurze Filme.

In diesem Jahr allerdings hat ein Amateurfilmer allen großen Namen den Rang abgelaufen. Sam Teale ist erst 20 Jahre alt und hat seinen dreiminütigen Film mit dem Titel "The Go Kart" in seiner Heimatstadt Cleckheaton gedreht. Er nimmt darin die Sorgen vieler Menschen auf, die unter der Inflation und der steigenden Unsicherheit leiden – exemplarisch am Beispiel eines alleinerziehenden Vaters.

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Youtube integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Witwer kann seinem Sohn keine Geschenke kaufen

Der Mann kann seinem Sohn keine Weihnachtsgeschenke kaufen, da er schon im Alltag kaum die Lebenshaltungskosten stemmen muss: Er muss die Heizung herunterdrehen und sitzt im Mantel in der Wohnung. Um seinem Sohn eine Mahlzeit zu ermöglichen, verzichtet er selbst auf Essen. Wie sich herausstellt, ist seine Frau gestorben und er allein für den Jungen verantwortlich.

Als der Junge gefragt wird, was er sich zu Weihnachten wünscht, sagt er traurig: "Der Weihnachtsmann ist dieses Jahr arm." Doch schließlich kommt dem Vater eine rettende Idee: Aus alten Brettern bastelt er für den Kleinen das Go-Kart, das er sich gewünscht hat. Am Ende besuchen beide das Grab der verstorbenen Frau. Es erscheint die Botschaft des Spots: "Die Magie von Weihnachten wird gemacht, nicht gekauft."

Erinnerung an den Kern von Weihnachten

Als konsumtreibender Werbespot dürfte sich der Film somit wohl nicht eignen, dafür trifft er aber die Situation vieler Menschen, die in diesen Zeiten in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Allein auf Facebook wurde der Clip schon mehr als 13 Millionen Mal gesehen – innerhalb von nur zehn Tagen. Und die Kommentarspalten sind voll von Usern, die sich ihrer Tränen nicht schämen. "Das spiegelt genau meine Realität wider", schreibt ein Mann. "Wunderschön, ich bin am Weinen", kommentiert jemand.

Mit geringen Mitteln berührt Filmemacher Sam Teale Tausende. Gedreht hat er an seiner alten Grundschule, bei seinem Friseur und auf dem Friedhof, wo sein Opa begraben ist. "Wir wollten etwas schaffen, womit man sich identifizieren kann und was mit den steigenden Preisen zu tun hat", erklärte Teale. Der 20-Jährige will mit seinem Projekt an den Kern des Weihnachtsfestes erinnern: "Ich glaube, wir haben manchmal die Bedeutung von Weihnachten verloren. Es geht nicht nur um Weihnachtsbäume, schickes Essen und tolle Geschenke – sondern darum, mit der Familie zusammen zu sein", sagte er der BBC.

Emotionale Weihnachtswerbung
Emotionale Weihnachtswerbung
Emotionale Weihnachtswerbung: Bei diesem Spot geht einem das Herz auf

Sehen Sie im Video: Die britische Kaufhauskette John Lewis setzt Jahr für Jahr auf Weihnachtswerbespots, die auch mal die Tränen in die Augen der Zuschauer treiben. So auch 2022.

PRODUKTE & TIPPS