Zu diesem Ergebnis kommt zumindest Channel 4, wo die letzte Folge des Liebes-Experiments "Love Trap" lief. Doch hat sich der deutsche Kandidat aus München tatsächlich wiederholt aufgeführt, wie der Schuhplattler zwischen Ballerinas? Florian ist einer von insgesamt fünf jungen Männern, die in vier Folgen unbemerkt in eine Liebesfalle tapern und als amüsante Versuchskanninchen das große Rätsel lösen sollten, wie die Männer aus verschiedenen Ländern und Kulturen ticken, wenn es um das Erobern einer Frau geht. Und die ist in "Love Trap" sehr blond, sehr süß und schwedisch: Carolina, 24, aus London. Bereits in der vergangenen Woche zeichnete sich ab, dass ihr die lässigen Avancen des coolen Briten aus Manchester am meisten imponierten. Florian, der Kellner aus Bayern, war bisher eher wegen seiner Trinkfestigkeit aufgefallen und seinem Hang, Carolina ständig anzufassen. Dennoch wirkte er auf die Schwedin mit seiner penetrant guten Laune und den feisten Sprüchen immer noch attraktiver, als die Kandidaten aus Italien, Uganda und Australien. Doch mehr als der gute Kumpel, bei dem man sich beim Spazierengehen bequem einhaken kann, wurde Florian für sie nicht.
"Der Vater sticht die Sauen, und ich die Frauen"
Vielleicht fehlte es ihm neben der Romantik einfach auch ein bisschen an der Lust zur Fantasie: Als die fünf Kandidaten, die bis zum Schluss nicht voneinander wissen, der jungen Frau eine kleine Freude machen sollen, setzt sich jeder von ihnen mit einem extra eingeflogenen Freund zusammen, um sich zu beraten. Jeder, außer Florian, der mit seinem Kumpel lieber seinen Rausch der Vornacht ausschläft und dann verkatert zum Blumenmann um die Ecke wankt. Ein uninspirierter zehn Euro Strauß tut es seiner Ansicht nach eben auch. Vom Briten bekommt sie dagegen eine Namenskette und von Alvie aus Uganda gar einen Verlobungsring, der sich im Endeffekt jedoch als relativ freche Täuschung entpuppte, da der Charmeur bereits in Uganda in festen Händen ist. "Überhaupt habe ich festgestellt, dass Männer, so nett sie sind, über den Tag verteilt ganz schön viel Mist erzählen können", resümiert Carolina gegen Ende des Experiments.
Eines der peinlichsten Beispiele für diese Feststellung erlebt die Schwedin übrigens im Park mit dem Deutschen, nachdem er ihr die Blumen überreicht hat. Ob man nun, so kurz vor Ende, nicht einmal mit etwas Süßem starten solle, fragt er. Übersetzt: Wann knutschen wir endlich? Doch anstatt sich glücklich an ihn zu kuscheln, strafte Carolina Florian mit einem verachtenden Blick, den man bis dato noch nicht von ihr gesehen. Der Bayer reagierte darauf so dermaßen irritierte, dass er den Kameramann aufforderte einen Schnitt zu machen. "Er ist ein netter Typ, wie ein Kumpel, mehr nicht", lautete Carolinas finales Urteil, und es wurde auch nicht gerade besser, als er Carolinas angereisten "Eltern" - dargestellt von zwei Schauspielern - nach dem gemeinsamen Abendessen in krachledernen Hosen schuhplattlernd vorsang: "Der Vater sticht die Sauen, und ich die Frauen". Dass man sich mit solchen schlüprigen Bauerntheater-Hits nicht unbedingt bei den Eltern der Angebeteten vorstellt, war dem Bayern nach dem fünften Wodka wohl nicht mehr bewusst.
Doch es war nicht alles schlecht, und so muss man Florian, dem Kellner aus München, bei aller Holzhammerromantik eines lassen: Er hat Humor und ist nicht nachtragend. Denn als ihm am Ende der Sendung eröffnet wird, dass alles nur Fassade und er eines von fünf gutgläubigen Versuchskanninchen war, fängt er herzlich an zu lachen und bedankt sich dann für die amüsante Zeit.