Ihre Karriere beginnt schon im zarten Alter von 14 Jahren. Damals tritt die am 20. Oktober 1901 in New York geborene Adelaide Hall zusammen mit ihrer Schwester Evelyn als Klavier-und Gesangsduo bei Kirchen- und Schulfesten auf. Ihr Vater arbeitet als Musikprofessor am Pratt Institut in New York, wo sie und ihre Schwester studieren. Doch schon früh muss sie den Verlust der beiden verkraften. Ihr Vater stirbt 1917, nur drei Jahre später erliegt auch ihre Schwester einer Grippeerkrankung.
Fortan sind Hall und ihre Mutter auf sich allein gestellt. 1921 wird die 20-Jährige Teil des Chors im afroamerikanischen Broadway-Musical "Shuffle Along", später tritt sie dann im Musical "Runnin' Wild" auf. 1924 heiratet Hall den Briten Bert Hicks. Den in Trinidad und Tobago geborenen Handelsseemann bezeichnet sie später in einem Interview als "eine wichtige Stütze" in ihrer Karriere. Nachdem sie zunächst 1926 als Star des Musicals "Chocolate Kiddies" durch Teile Europas – darunter Österreich, Skandinavien, Berlin und die Sowjetunion – tourt, lernt sie 1927 den berühmten Jazzmusiker Duke Ellington kennen. Er erkennt ihr Talent und nimmt im Laufe ihrer Karriere mehrere Lieder mit ihr und seinem Orchester auf, wie das berühmte "Creole Love Call".
1928 schließt sich Hall dem Musical "Blackbirds" an, nachdem dessen Hauptdarstellerin Florence Mills im Alter von 31 Jahren plötzlich verstirbt. Das Musical wird auch im berühmten Moulin Rouge in Paris ein großer Erfolg. Da sie in ihrem New Yorker Wohnort, einem rein weißen Viertel in Larchmont, Westchester County, rassistischen Beschimpfungen ausgesetzt sind, gehen Hall und ihr Mann Mitte der 1930er Jahre nach Paris. Hier tritt Hall im Moulin Rouge und im Lido auf. Dank der französischen Sprachkenntnisse ihres Ehemanns kauft das Paar einen Club namens "La Grosse Pomme" ("Big Apple"), in dem Hall jeden Abend mit einer Kabarettshow auftritt.
Adelaide Hall schafft es ins Guinness-Buch der Rekorde
Vier Jahre später zieht das Paar kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1938 nach London. Hall und ihr Ehemann eröffnen auch hier einen Club, der jedoch 1939 bei einem Luftangriff zerstört wird. Während des Zweiten Weltkriegs reist Hall in die Kriegsgebiete, um die amerikanischen und britischen Truppen in Europa zu unterhalten. Im Laufe ihrer Karriere hat die Sängerin auch mehrere Auftritte als Schauspielerin in Filmen und Fernsehsendungen. Bis ins hohe Alter veröffentlicht sie ihre Songs, arbeitet mit Größen zusammen wie Louis Armstrong oder Josephine Baker.
2003 bringt sie es mit ihrem Schaffen sogar zu einem Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als beständigste Künstlerin, die in acht aufeinanderfolgenden Jahrzehnten Aufnahmen veröffentlicht hat. Die erste Aufnahme mit Duke Ellington wurde am 26. Oktober 1927 aufgenommen, ihre letzte am 16. Juni 1991.
Nach einer kurzen Krankheit stirbt Hall am 7. November 1993 im Alter von 92 Jahren. Anlässlich ihres 122. Geburtstages ehrt Google die Sängerin mit einem Doodle.
Das sind die besten Aussichtsplattformen in New York City

Aus der Fassade des in den Hudson Yards errichteten Wolkenkratzers ragt kurz unterhalb der Spitze ein riesiger Balkon ins Freie.
Infos
Gebäudehöhe: 395 Meter, Aussichtplattform: 336 Meter, Eintritt: ab 38 US-Dollar
www.edgenyc.com/de
Sehen Sie in der Fotogalerie: Die Besucher von New York City haben inzwischen die Qual der Wahl: Neben Klassikern wie dem Empire State Building gibt es vier weitere Aussichtsplattformen auf Wolkenkratzern, die sich gegenseitig an Superlativen übertreffen.