Eine Nachricht von einem US-amerikanischen Hollywoodstar auf Twitter: Die SPD-Chefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie am Mittwochabend von Ashton Kutcher angeschrieben wurden. Der 42-Jährige bat darum, eine Direktnachricht senden zu können. Das funktioniert bei Twitter nur, wenn man sich gegenseitig folgt. Hintergrund ist ein politisches Anliegen.
Er würde sich "über die Gelegenheit freuen, mit Ihnen über die Auswirkungen Ihrer Position zum EU-Kommunikationskodex über die Privatsphäre von missbrauchten Kindern zu sprechen", schrieb der Schauspieler an die SPD-Politiker, darunter auch an Birgit Sippel, die für die Sozialdemokraten im Europaparlament sitzt. "Bitte schicken Sie mir eine Direktnachricht."
Sakskia Esken antwortet Ashton Kutcher
Saskia Esken reagierte als erste und antwortete Kutcher mit einer kurzen Nachricht, ihm jetzt auch zu folgen. Somit war der Weg frei für eine Kommunikation via sogenannter Direct Message. Inzwischen haben die Beteiligten aber offenbar auf eine etwas konservativere Kommunikationsform umgestellt. Kutcher bestätigte, dass er Esken und Sippel per Mail kontaktiert habe.

Welches Anliegen Kutcher genau verfolgt, ist unklar. Vermutlich geht es um eine im Sommer von der EU-Kommission vorgelegten "Strategie zur wirksameren Bekämpfung des Missbrauchs von Kindern". Damit soll die Prävention und die Strafverfolgung im Hinblick auf sexuellen Missbrauch von Kindern verbessert werden. Dabei geht es unter anderem um technische Lösungen, Chats zu überwachen. Was genau Kutcher davon hält, geht aus seinen Tweets nicht hervor.
Kühnert probiert's bei Leo
Norbert Walter-Borjans hat auf den Tweet Kutchers bislang nicht reagiert. Dafür kam ein anderer SPD-Mann auf den Geschmack, mit Hollywoodstars auf Twitter anzubandeln. Kevin Kühnert twittere Leonardo DiCaprio an. "Wenn Du irgendwas über das Sozialstaatskonzept der #SPD oder so wissen willst - DM me", schrieb er. Bislang ohne Reaktion.