Manch einem graut es richtig vor dem verflixten siebten Jahr einer Partnerschaft. Immer wieder trifft es auch Promi-Paare: Barbara und Boris Becker, Kate Winslet und Sam Mendes, Heidi Klum und Seal, Ashton Kutcher und Demi Moore, um nur ein paar Beispiele zu nennen, denn die Liste ist lang.
Marilyn Monroe machte mit ihrem Film "Das verflixte 7. Jahr" 1955 das Phänomen des Scheiterns einer Ehe nach sieben Jahren weltweit bekannt. Seitdem wird es immer wieder im Volksmund gebraucht: "Ach ja, das verflixte siebte Jahr" lauten häufig die Reaktionen auf Trennungen von Paaren in dieser Zeitspanne.
Der Sexualpädagoge Justin Lehmiller hat in dem Magazin "Psychology Today" die Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte zusammengetragen und kam zu einem verblüffenden Ergebnis. Das verflixte siebte Jahr ist nicht nur ein Märchen im Volksmund, tatsächlich gilt dieses Jahr, laut Studien, als Knackpunkt einer Beziehung. Demnach steigt ab dem siebten Jahr die Untreue in Partnerschaften.
Studien und Analysen bestätigen das verflixte siebte Jahr der Ehe
In einer im "Journal of Sex Research" veröffentlichten Studie wurden 313 Erwachsene, die durchschnittlich Mitte dreißig und seit mindestens einem Jahr verheiratet waren, befragt. Die Teilnehmer sollten sich zu der Wahrscheinlichkeit von Untreue äußern, und die Forscher untersuchten, wie dies mit der Dauer der Ehe zusammenhängt. Zuerst teilte man die Gruppe in drei Kategorien: kurz verheiratet (bis fünf Jahre), mittellang verheiratet (sechs bis zehn Jahre) und langfristig verheiratet (ab elf Jahren). Nach Untreue befragt zeichnete sich ab, je länger man zusammen ist, desto eher gehen Menschen in Partnerschaften fremd.
Jedoch muss man hier zwischen den Geschlechtern entscheiden. Während Männer, je länger die Beziehung andauert, eher zum Fremdgehen neigen, gibt es bei Frauen einen Peak in der mittellangen Beziehung. Frauen werden in Beziehungen ab elf Jahren eher seltener untreu und auch in kürzeren Ehen ist das Risiko recht gering.
Eine weitere Studie namens "A Theory of Marital Sexual Life" von Chien Liu erschienen im Jahr 2000 im "Journal of Marriage and Family" vertiefte unter anderem diese Forschungstendenz und kam zu dem Ergebnis: Frauen gehen im siebten Jahr ihrer Ehe am häufigsten fremd. Danach fällt die Untreue-Kurve laut Studienergebnissen wieder ab. Eine weitere Erkenntnis war auch, dass Frauen, die zwischen zwanzig und dreißig Jahren verheiratet sind, in der Regel gar nicht fremdgehen.
Auch bei Männern ergab die Studie, dass die Fremdgeh-Wahrscheinlichkeit im siebten Ehejahr recht hoch ist. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit bei Männern bis zum ungefähr 18ten Ehejahr und steigt dann jedoch wieder an. Die höchste Rate an Untreue wiesen Männer auf, wenn sie dreißig Jahre und mehr verheiratet sind. Natürlich ist bei all den Umfragen zu beachten, dass nicht garantiert werden kann, dass die Protagonisten auch die Wahrheit sagten.
In den USA konnte man anhand von Daten des US Census Bureau auch feststellen, dass die meisten Ehen im achten Ehejahr geschieden werden. Sehr häufig geht dem die Trennung bereits im siebten Jahr voraus. Das verflixte siebte Ehejahr gibt es statistisch also wirklich.
Quellen: Psychology Today, Studie, Abendzeitung
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