Wie ein Hotspot für Prominente sieht es nicht aus: Das Kölner Hotel "Savoy" liegt direkt an einer vierspurigen Straße zwischen hässlichen Bürohochhäusern und der Unterführung zum Hauptbahnhof. Kein Glamour, keine Edelboutiquen und keine Schickeria. Trotzdem ist das Hotel ein Magnet für alle, die regelmäßig im Fernsehen zu sehen sind. Am Donnerstagabend zum Beispiel für die Teilnehmer der RTL-Show "Let's Dance", die heute Abend startet.
Tatort Hotelbar: Nach den Proben zur TV-Show stattet Niels Ruf der bekannten "Divas"-Bar im "Savoy" einen Besuch ab. Gegen 0.30 Uhr betritt er das plüschige Lokal, in dem bereits seine "Let's Dance"-Kollegin Sonja Kirchberger mit ihrem Tanzpartner Ilia Russo feiert. Ebenfalls anwesend: Comedian Atze Schröder. Als Schröder den TV-Kollegen Ruf erblickt, kommt es zu einem unschönen Zwischenfall.
Atze Schröder stürmt auf Niels Ruf zu
Wie die Polizei Köln dem stern bestätigte, soll Schröder auf Ruf zugestürmt sein, ihn am Oberarm gepackt, geschüttelt und angeschrien haben. Einen Bericht, wonach Schröder Ruf auch gegen das Schienbein getreten habe, wollte die Polizei nicht bestätigen. "Das Opfer behauptet das", hieß es dazu.
Ein ebenfalls anwesender Hotelgast versucht, den Streit zu schlichten. Dabei soll er ebenfalls von Schröder attackiert worden sein. Als die dazu gerufene Polizei gegen 0.50 Uhr im Hotel eintrifft, hat Schröder die Bar bereits verlassen. Niels Ruf und der zu Hilfe geeilte Hotelgast erstatten Strafanzeige wegen Körperverletzung.
Atze Schröder will sich nicht zu Sachverhalt äußern
Beamte suchen Atze Schröder auf seinem Hotelzimmer auf, um ihn zu dem Vorfall zu befragen. Er öffnet, doch Angaben zur Sache will er nicht machen. "Er hat sich gegenüber unseren Kollegen nicht zu dem Geschehen geäußert“, sagte ein Polizeisprecher. Auch Schröders Management wollte am Freitag keine Auskünfte zum Sachverhalt machen, verwies an den Anwalt Schröders.
Niels Ruf gilt in der Branche als Enfant terrible, machte sich mehrfach öffentlich über Kollegen lustig und musste sich im vergangenen Oktober in einem Prozess vor einem Berliner Gericht verantworten, weil er eine Klofrau beleidigt und Pfefferspray versprüht haben soll. Das Verfahren wurde gegen eine Zahlung von insgesamt 7000 Euro eingestellt.
Strafverfahren gegen Schröder unwahrscheinlich
Warum es zu dem plötzlichen Streit kam, ist unklar. Atze Schröder teilt normalerweise lieber verbal als körperlich aus. Auch er musste sich bereits vor Gericht verantworten, weil er sich in seinem Bühnenprogramm über Fritz Wepper lustig gemacht hatte. Schröder verlor den Prozess in zweiter Instanz.
Dass nun ein weiteres Verfahren gegen ihn wegen Körperverletzung dazu kommt, ist eher unwahrscheinlich. Zwar wird die Polizei die Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft übergeben, doch der Streit zwischen Schröder und Ruf soll harmlos gewesen sein. Ein Insider zum stern: "Jede Kneipenschlägerei in Köln ist schlimmer."
Atze Schröder wird am Freitagabend mit seiner Comedy-Show "Richtig fremdgehen" in Bremen gastieren. Die Laune scheint ihm der Zwischenfall in Köln nicht verdorben zu haben. Auf Facebook postete er: "Lebbe is' schön."