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Scheicha Latifa "Ich bin eine Geisel": BBC veröffentlicht Videobotschaften der Tochter des Emirs von Dubai

Scheicha Latifa: "Ich bin eine Geisel": BBC veröffentlicht Videobotschaften der Tochter des Emirs von Dubai
Sehen Sie im Video: Hilferuf von Prinzessin Latifa: "Alle Fenster vergittert, ich werde als Geisel gehalten".




Dieses Video wurde am Dienstag von der investigativen TV Sendung BBC Panorama ausgestrahlt. Es soll die seit Jahren verschwundene Tochter von Dubais Emir Mohammed zeigen. In einem Video bittet Prinzessin Latifa um Hilfe. Die 35-Jährige sagt mit ruhiger Stimme, dass sie als Geisel in einer Villa gehalten. Alle Fenster seien vergittert und könnten nicht geöffnet werden. Das Video hätte sie im Badezimmer gemacht, dem einzigen Ort, wo sie sich einschließen könne. Die Echtheit des Videos kann nicht unabhängig überprüft werden. Auch sind der genaue Ort und der Zeitpunkt der Aufnahme unklar. Vor drei Jahren wollte Prinzessin Latifa auf einer Jacht fliehen und ein neues Leben beginnen. Seither ist sie aus der Öffentlichkeit verschwunden. Im Dezember 2018 sagte das Außenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate, dass Latifa zu Hause bei ihrer Familie lebe. Nachfragen zu dem jüngst veröffentlichten Video wurden von offizieller Seite bisher noch nicht kommentiert. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch fordern die sofortige Freilassung der Frau.

2018 versuchte sie vor ihrem Vater, dem Emir von Dubai, zu fliehen, doch sie wurde gefasst. Seitdem gab es kaum ein Lebenszeichen von Scheicha Latifa. Nun hat der britische Sender BBC neue Videobotschaften der 35-Jährigen veröffentlicht.

Der britische Sender BBC hat bisher unbekanntes Videomaterial von der entführten Scheicha Latifa aus Dubai veröffentlicht. "Ich bin eine Geisel und diese Villa ist in ein Gefängnis verwandelt worden", sagt die junge Frau in einem der Videos, die am Dienstag von der BBC publiziert wurden und die die Scheicha im Badezimmer aufgenommen haben soll – ihren Angaben zufolge der einzige ihr zugängliche Raum, der sich abschließen lässt. Die Regierungen Dubais und der Vereinigten Arabischen Emirate hätten die Videos auf Anfrage nicht kommentiert, hieß es von der BBC. Die Vereinten Nationen in New York teilten am Dienstag mit, dass die UN-Arbeitsgruppe für erzwungenes Verschwinden sich die Sachlage derzeit anschaue.

Latifa ist die Tochter des emiratischen Ministerpräsidenten und Emirs von Dubai, Mohammed bin Raschid al-Maktum. Ihre ältere Schwester Schamsa (38) wurde bereits im Jahr 2000 in Cambridge entführt und nach Dubai zurückgebracht, nachdem sie versucht hatte, sich abzusetzen. Unter anderem die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat die Freilassung der beiden Frauen gefordert.

In den Videos berichtet Latifa, wie sie von Polizisten bewacht wird und dass sie um ihr Leben fürchtet. Die 35-Jährige hatte im Februar 2018 vergeblich versucht, Dubai an Bord einer Segeljacht zu verlassen. In einem auf YouTube veröffentlichten Video warf sie damals ihrem Vater Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum vor, sie seit drei Jahren in Haft zu halten, nachdem sie schon einmal 2002 als Jugendliche zu flüchten versucht hatte.

Latifa spricht über ihre Flucht im Jahr 2018

In einem der neuen Videos berichtet sie laut BBC, wie sie auf der Jacht von einem emiratischen Kommando überwältigt und mit Tabletten ruhiggestellt worden sei und erst in Dubai wieder das Bewusstsein erlangt habe. Nun lebe sie unter ständiger Bewachung in einer verschlossenen Villa, und die Polizei habe ihr gesagt, dass sie "niemals wieder die Sonne sehen" werde. "Die Lage wird jeden Tag verzweifelter."

Die neuen Videobotschaften hat Latifa für enge Freunde aufgenommen. Diese gaben sie nun an den britischen Rundfunksender BBC weiter, da sie sich um die Sicherheit der Scheicha sorgen. Die BBC veröffentlichte die Aufnahmen in ihrer Sendung "Panorama".

Das sind die ersten Bilder von Prinzessin Haya

Ein britisches Gericht hatte Scheich Mohammed im vergangenen Jahr für die Entführung seiner zwei Töchter und die Einschüchterung einer seiner Ehefrauen verantwortlich gemacht. Das Gerichtsurteil bestätigte Vorwürfe von Prinzessin Haja Bint al-Hussein, einer der Ehefrauen des Scheichs, die im Sommer 2019 mit ihren beiden Kindern nach Großbritannien geflüchtet war. In einem Fall stellte das Gericht sogar Folter fest. Der Emir wies alle Vorwürfe zurück.

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jum/AFP/DPA

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