Bewährung für den Unglückspiloten Anna-Maria Zimmermann ist tief enttäuscht

18 Tage lag die ehemalige DSDS-Teilnehmerin Anna-Maria Zimmermann nach einem Hubschrauberabsturz im Koma. Der Unglückspilot wurde jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Doch die 22-Jährige kann dem Mann noch nicht verzeihen.

Anna-Maria Zimmermann kann kein Verständnis für den verurteilten Unglückspiloten aufbringen. Am 20. Oktober 2010 war die Musikerin auf dem Weg zu einem Auftritt mit einem Hubschrauber abgestürzt und schwer verletzt worden. Der Pilot Mario N. übernahm die volle Verantwortung für das Unglück und wurde jetzt vom Landgericht Paderborn wegen fahrlässiger Körperverletzung zu zehn Monaten Bewährung und einer Geldstrafe von 8000 Euro verurteilt.

Der Pilot sagte laut einem Bericht bei "Bild.de" während der Verhandlung: "Es ist unstrittig, dass ich als Pilot die Schuld an dem Unfall trage. Ich habe aber alles dafür getan, dass der Hubschrauber so abstürzt, wie ich wollte. Da, wo ich hingekracht bin, wollte ich auch hinkrachen." Der 51-Jährige habe es im vergangenen Oktober versäumt, den vorgesehenen Landeplatz vor der Diskothek absperren zu lassen, sagte der Vorsitzende Richter Bernd Emminghaus. Als Menschen und Autos den Platz blockierten, habe er bei der Suche nach einem Ausweichplatz Flugfehler begangen. Er flog zwei enge Linkskurven - zu eng und zu langsam, wie später ein Expertengutachten feststellte.

Der Pilot wandte sich auch persönlich an die junge Künstlerin: "Das, was passiert ist, tut mir unendlich leid. Es ist schrecklich für mich zu sehen, dass ein junges Mädchen hier mit einem gelähmten Arm sitzt. Ich hoffe, dass du dein Leben in Zukunft ohne Schmerzen leben kannst. Das wünsche ich mir von ganzem Herzen."

Anna-Maria Zimmermann blieb jedoch abweisend. Sie hatte schwerste Verletzungen erlitten, achtfacher Beckenbruch, Milzriss, Nervenschäden - und ihr Arm wird wohl für immer gelähmt bleiben. Da ist auch das Schmerzensgeld der Versicherung für die ehemalige DSDS-Sängerin nur ein schwacher Trost. "Er hatte sieben Monate Zeit mir nahe zu sein, mir zu helfen", sagte sie nach dem Urteil. Diese Chance habe er nicht genutzt. Jeder Mensch mache Fehler, sie sei aber tief enttäuscht. "Da ist es für mich schwierig, ein einfaches 'Entschuldigung' anzunehmen." Sie sei aber froh über das Ende des Prozesses, sagte die 22-Jährige: "Ich will jetzt nach vorne schauen."

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vim/Cover Media/DPA

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