Sie gehört zu den interessantesten Kandidatinnen der deutschen Casting-Show-Historie, jetzt liegt sie im künstlichen Koma: Anna-Maria Zimmermann. Nach einem Hubschrauberabsturz bangen Familie, Freunde und Fans um die 21-jährige Nachwuchssängerin, die im Jahr 2006 den sechsten Platz der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" belegen konnte. Neue Aussagen des behandelnden Arztes machen aber Hoffnung.
Zimmermann war am Sonntagabend mit ihrem Manager Alexander Frömelt und einem weiteren Assistenten ihrer Künstleragentur Otre-Media in dem Hubschrauber unterwegs. Sie wollten zu einer Abendveranstaltung in der Diskothek "Kuhrausch" in Altenbeken im Kreis Paderborn fliegen. Dort war sie für den "Ballermann Award" nominiert, in der Unterhaltungsbranche als "Party-Oscar" bekannt. Die Entscheidung sollte auf einer großen Party verkündet werden. Die Party wurde abgesagt. Der Feiergemeinde war nicht mehr zum Feiern zumute.
"Es ist ein Wunder, dass sie den Absturz überlebt hat"
Zum Unglück kam es, als der viersitzige Hubschrauber bei einer genehmigten Außenlandung abstürzte und anschließend auf die linke Seite kippte. Zuvor war er Augenzeugen zufolge mit seinem Rotor in Baumwipfel geraten. Ob dies die Absturzursache war, ist aber noch unklar. Mehrere Menschen hatten den Unfall nur 100 Meter vor dem Veranstaltungsort beobachtet und waren zu Hilfe geeilt. Sie befreiten die Sängerin und den Assistenten aus den Trümmern, der Pilot konnte sich selbst lösen. Der im Wrack eingeklemmte Manager musste von den Einsatzkräften herausgeschnitten werden. Anna-Maria Zimmermann wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Bielefelder Klinik geflogen.
Nach einem Bericht der "Neuen Westfälischen" wurde die Sängerin in der Klinik in ein künstliches Koma versetzt. Sie sei in der Nacht zum Montag mehrfach operiert worden, berichtet die Zeitung und zitiert den Leitenden Chefarzt des Trauma-Zentrums Bethel, Professor Fritz Mertzluft. Zimmermann habe schwere innere Verletzungen und schwere Knochenbrüche erlitten. "Es ist ein Wunder, dass sie den Absturz überlebt hat", sagte der Arzt der Zeitung. Er sei aber zuversichtlich, dass Zimmermann wieder vollständig genesen kann. Das Evangelische Krankenhaus in Bielefeld war auf Anfrage von stern.de zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Genauso wenig wie das Management der Künstlerin.
Anna-Maria Zimmermann war so etwas wie der Sonnenschein der dritten "DSDS"-Staffel. Mit Songs wie "I Will Survive" und "Diamonds Are The Girls Best Friends" sang sich die damals 17-jährige Westfälin in den großen Mottowshows und vor der Dreierjury Dieter Bohlen, Sylvia Kollek und Heinz Henn bis unter die letzten zehn vor. Das Finale 2006 bestritten Mike Leon Grosch und Tobias Regner, der am Ende gewann. Zimmermann, von Bohlen damals immer wieder verbal gepusht, landete auf Platz sechs.
Regelmäßige Auftritte am Ballermann
Ihre Leidenschaft für die Musik wurde schon früh und nicht ganz freiwillig geweckt. Anna-Maria Zimmermann wurde von ihrer Mutter im Alter von fünf Jahren mit einem Video bei der "Mini Playback Show" angemeldet, wo sie später einen Auftritt als Stefanie Hertel mit dem Lied "Oma du verstehst mich nicht" hatte. Fortan nahm sie Gesangsunterricht und lernte mehrere Instrumente. Und auch trotz des verpassten "DSDS"-Finales bestimmte die Musik weiter ihr Leben.
2008 unterschrieb sie ihren ersten Plattenvertrag bei Universal Music. Darauf folgte die Auskopplung ihrer Single "Wer ist dieser DJ?", mit der die Brünette im September auf Platz 66 der deutschen Charts landete. 2009 unterschrieb sie ihren zweiten Plattenvertrag, dieses Mal bei der EMI. Ihre dritte Single mit dem Titel "1000 Träume weit (Torneró)" war 2009 einer der Sommerhits auf Mallorca, wo die 21-Jährige regelmäßig im legendären "Bierkönig" auftritt. Seit Anfang 2010 arbeitet Zimmermann zudem an ihrem ersten Studioalbum. Auf den Durchbruch wartet die Sängerin mit der rauen Stimme indes noch immer.
Und auf solche Fälle wartet das Dschungelcamp: Für RTL wollte Zimmermann im Winter in den australischen Busch reisen. Nach dem Unglück von Altenbeken wird sie jetzt aber wohl andere Prioriäten setzen, sollte die Sängerin wirklich vollständig genesen.