Brad Pitt öffnet sich in einem Interview mehr denn je. Er spricht über seine Süchte, das seelische Leid, was er erfahren hat, und wie er trotz schwerer Zeiten in seinem Leben dennoch an ihnen wachsen konnte.
Wie muss es sich anfühlen, in der Haut von Brad Pitt zu stecken? Einer der bekanntesten, erfolgreichsten und einer der attraktivsten Schauspieler weltweit. Ein Interview mit der britischen Ausgabe des Männer-Magazins "GQ" gibt Einblicke in das Seelenleben des großen Hollywood-Schauspielers und diese sind weitaus düsterer, als man es erwartet hätte. Doch neben der dunklen Seite, die auch ein Brad Pitt in sich trägt, gibt es eine sehr starke, so spricht er von Erfahrungen, die ihn haben reifen lassen.
So offen und ehrlich hat der Schauspieler, der seit über 30 Jahren ein fester Bestandteil vieler Kinofilme ist, selten gesprochen. Die "GQ"-Autorin Ottessa Moshfegh besuchte Pitt in seinem Haus in den Hollywood-Hills. Heraus kam ein Interview mit Geständnissen und Erkenntnissen eines 58 Jahre alten Mannes, der nicht immer alles richtig gemacht hat, so sagt er. Das Interview wird von Pitt schon mit nachdenklichen Worten über sein Leben eingeleitet: "Ich befinde mich im letzten Abschnitt, im letzten Semester oder Trimester. Wie soll er aussehen? Und wie will ich ihn gestalten?"
Brad Pitt: Zwei Ehen und nun alleine in den Hollywood-Hills
Der Oscar-Gewinner war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe mit Jennifer Aniston ging nach fünf Jahren in die Brüche. Bei Dreharbeiten zu dem Film "Mr. & Mrs. Smith" lernte er Angelina Jolie kennen. Sie soll der Trennungsgrund gewesen sein, auch wenn das Paar dazu nie öffentlich Stellung bezog. Die Anziehungskraft der beiden konnte man durch die Leinwand fühlen. Danach folgte die Ehe mit Jolie, mit der Pitt sechs Kinder hat. Beim Aus dieser Verbindung wurden Gerüchte laut, dass einer der Trennungsgründe der Alkoholkonsum des Schauspielers gewesen sei. Gegenüber "GQ" gesteht Pitt, dass er sich nach dem Ehe-Aus in den Kreis der "Anonymen Alkoholiker" begeben habe.
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Anderthalb Jahre sei er regelmäßig zu den Treffen gegangen, er lernte eine "coole Männergruppe" kennen, die er als sehr vertraulich beschrieb. Der Schauspieler gibt zu, dass er Angst hatte, mit seiner Erkrankung anderen Menschen gegenüberzutreten, nicht zuletzt wegen seiner enormen Bekanntheit: "Ich hatte mitbekommen, was anderen Prominenten bei solchen Treffen passiert war, dass sie zum Beispiel gefilmt wurden, während sie in einer Sitzung ihr Herz ausschütteten. Das wäre für mich einfach grauenhaft gewesen." Doch er traute sich und das mit Erfolg, kurz nach der Scheidung von Angelina Jolie 2016 war Pitt trocken.
Während der Pandemie gab er auch seine große Leidenschaft, das Rauchen, auf. "Ich schaffe es einfach nicht nur eine oder zwei am Tag zu rauchen", gibt er ehrlich zu. Doch Pitt ist mehr als der Ex-Raucher oder der Ex-Trinker, auch mehr, als der schöne Hollywoodstar. So trägt er ein Tattoo, das eine romantische Botschaft beinhaltet: "Es gibt einen Ort jenseits aller Vorstellungen von richtig und falsch. Ich werde dich dort treffen."
Schmerz und Freude gleichzeitig zu empfinden ist Wachstum für Pitt
"Es ist eine zutiefst romantische Vorstellung, aber deutet sie auch auf eine gewisse Einsamkeit hin?", fragt sich die Redakteurin. Pitt antwortet: "Ich habe mich in meinem Leben immer sehr einsam gefühlt. Als Kind bin ich einsam aufgewachsen, lebe alleine hier draußen, und erst seit Kurzem habe ich einen engere Beziehung mit meinen Freunden und meiner Familie. Dann erzählt Pitt der Journalistin von einem Vers eines Gedichtes, das ihm im Kopf geblieben ist, um seine letzten Jahre nach der Trennung zu beschreiben: "Ich kenne ein Zitat, es war entweder Rilke oder Einstein, ob Sie es glauben oder nicht, aber es ging darum, wenn Sie mit dem Paradoxon leben können, echten Schmerz und echte Freude gleichzeitig zu empfinden, das ist Reife, das ist Wachstum."