Die ganze Welt wurde Zeuge gleich mehrerer Fauxpas, als US-Präsident Donald Trump im Juli beim Staatsbesuch in Großbritannien auch Königin Elisabeth II. traf. Zunächst ließ er die 92-Jährige zwölf Minuten in der Hitze warten. Als er anschließend mit ihr an der königlichen Leibgarde vorbei ging, schenkte er seiner Gastgeberin keine Beachtung und nahm auch keine Rücksicht auf das gemächliche Schrittempo der betagten Monarchin.
Die britische Presse zeigte sich entsetzt von dem rüpelhaften Benehmen Trumps. "How dare you..." ("Wie können Sie es wagen?") titelte der britische "Daily Mirror" in dicken Lettern.
Donald Trump und seine Sicht der Dinge
Doch nun überraschte Trump mit seiner Sichtweise der Dinge: Es sei genau umgekehrt gewesen: Nicht die Queen habe auf ihn warten müssen, sondern er auf die Queen. Das behauptete der US-Präsident am Donnerstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania.

Dass Fotos und Videoaufnahmen das Gegenteil belegen - egal. Trump nutzte seine Rede wieder einmal für eine Abrechnung mit den "Fake News": Er habe nach der Landung mit der Leibgarde der Königin gewartet. "Ich war etwa 15 Minuten zu früh und habe mit meiner Frau gewartet", sagte Trump. "Es ist in Ordnung. Hey, es ist die Queen, richtig? Wir können warten. Aber ich war ein bisschen zu früh." Königin Elisabeth lobte er in den höchsten Tönen, beide hätten sich sich bestens verstanden, deswegen hätte das Treffen länger gedauert als geplant.
Es folgte eine bittere Klage über die "Fake News Media". Die hätten nämlich berichtet, dass Trump zu spät gekommen sei - völlig zu Unrecht. Der amtierende US-Präsident sieht sich eben gerne als Opfer. Dass die Fakten seine Darstellung widerlegen - Videos zeigen, dass die Königin mehrere Minuten vor Schloss Windsor wartete -, ganz egal. Bei seinen Anhänger funktionierte die Masche jedenfalls: Zahlreiche seiner Fans buhten laut, als er mit den Medien abrechnete.
