Ihre Namen kennt kaum jemand, doch ihre Gesichter haben sich in das Gedächtnis eines Millionenpublikums eingebrannt: Libuše Šafránková und Pavel Trávníček spielten die Hauptrollen in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Sie das kesse Aschenbrödel, er den stolzen Prinzen. Der Filmklassiker von 1973 gehört zu den Lieblingssendungen der Deutschen an Weihnachten. Allein in diesem Jahr ist er von Heiligabend bis Heilige Drei Könige 13 Mal im Fernsehen zu sehen (die Sendetermine gibt es unten). Doch was machen die tschechischen Hauptdarsteller heute?
Pavel Trávníček, der sexy Prinz

Pavel Trávníček spielte den etwas trotteligen aber liebenswürdigen und vor allem gut aussehenden Prinzen. Für den in Konice geborenen Schauspieler war "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" die erste große Filmrolle, die ihn allerdings vor Probleme stellte. Er konnte nicht reiten und musste mühsam Reitstunden nehmen. Außerdem war der Regisseur von Trávníčeks strengem Brno-Dialekt nicht begeistert und ließ ihn deshalb auch in der tschechischen Originalversion synchronisieren.
Der inzwischen 69-jährige Trávníček spielte in vielen weiteren Märchenverfilmungen mit. Seinen Akzent trainierte sich Trávníček ab und arbeitet in Tschechien selbst als Synchronsprecher.1997 gründete er sein eigenes Theater in Prag, wo er viele Jahre als Intendant und Schauspieler tätig war.
Auch privat ging es für den Schauspieler turbulent zu. Seit 2015 ist er in vierter Ehe verheiratet. Mit seiner Frau Monika bekam er im Dezember 2016 einen Sohn, aus seinen früheren Ehen hat er auch zwei bereits erwachsene Söhne.
2018 war Trávníček in der MDR-Talkshow "Riverboat" zu Gast. Auf seine Filmrolle als Prinz angesprochen sagte er wehmütig: "Ich kann gar nicht glauben, dass ich das bin." Doch auch wenn er älter geworden ist: Sein Lächeln und seinen Charme von damals hat sich Trávníček bewahrt.
Libuše Šafránková, das kesse Aschenbrödel

Sie war gerade mal 20 Jahre alt, als sie die Hauptrolle in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" bekam. Auch für die in Brünn geborene Schauspielerin Libuše Šafránková war der Märchenfilmklassiker der Durchbruch für ihre Karriere. Alle schwärmten vom bezaubernden Aschenbrödel.
Šafránková wurde zu einer der bekanntesten Stars der tschechischen Republik und wirkte in 60 Filmen mit. Mit Trávníček stand sie 1982 erneut in "Der dritte Prinz" vor der Kamera. 1996 schaffte sie es sogar zu Oscar-Ehren. Der Film "Der Tag, der die Welt veränderte", in dem sie die Hauptrolle spielte, erhielt die Auszeichnung als bester ausländischer Film.
Privta fand Šafránková schon früh ihr Glück. 1977 heiratete sie den Schauspieler Josef Abrhám, mit dem sie einen Sohn hat. 2015 erkrankte Šafránková an Lungenkrebs. Bei einer Operation musste ein Fünftel ihrer Lunge entfernt werden. Ein Jahr später erklärte sie in der Tageszeitung "Blesk", geheilt zu sein: "Mir geht es gut." Sie freue sich auf die weitere Arbeit vor der Kamera. Bislang hat die inzwischen 66-Jährige kein weiteres Engagement angenommen.
Rolf Hoppe, der stolze König

Rolf Hoppe war bereits ein renommierter und bekannter Bühnen- und Filmschauspieler, als er 1973 die Rolle des Königs in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" angeboten bekam. Der DEFA-Star sagte zu - und verlieh dem König Anmut und Stolz. "Ein harter Beruf", sagte Hoppe über die Schauspielerei. In mehr als 400 Produktionen wirkte der Charakterdarsteller mit. Auch im hohen Alter war voller Arbeitseifer. "Ich muss spielen. Ich sehe nicht ein, warum ich aufhören sollte", sagte der 73-Jährige 2004 der "Märkischen Allgemeinen". 2018 starb Hoppe im Alter von 87 Jahren in Dresden.
Carola Braunbock, die fiese Stiefmutter
Carola Braunbock war ein Star der DDR-Filmschmiede DEFA. Ihre Karriere begann sie am Deutschen Theater in Berlin und im Berliner Ensemble. 1951 spielte sie in der Verfilmung "Der Untertan" die Hauptrolle - ihr Durchbruch.
Geboren wurde Braunbock in Tschechien, kam aber als junges Mädchen nach Deutschland. Bei der Produktion von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" soll sie ihren Kollegen ihre tschechische Herkunft erst am Ende der Dreharbeiten offenbart haben. Sie sprach am Set nur Deutsch, obwohl sie auch tschechisch verstand. "Ich weiß nicht, was sie alles mitbekommen hat, wenn die Maskenbildner zueinander sagten: 'Kämm doch mal die Olle', aber ich glaube nicht, dass so etwas gesagt wurde", sagte Regisseur Václav Vorlíček.
Braunbock starb bereits 1978 mit nur 54 Jahren in Ost-Berlin.

Die Sendetermine von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel":
- Das Erste, Dienstag, 24. Dezember, 17.10 Uhr,
- ONE, Dienstag, 24. Dezember, 18.50 Uhr,
- RBB, Dienstag, 24. Dezember, 20.15 Uhr,
- WDR, Dienstag, 24. Dezember, 20.15 Uhr,
- SWR, Dienstag, 24. Dezember, 22.00 Uhr,
- Das Erste, Mittwoch, 25. Dezember, 10.25 Uhr,
- NDR, Mittwoch, 25. Dezember, 14.50 Uhr,
- WDR, Mittwoch, 25. Dezember, 16.05 Uhr,
- ONE, Mittwoch, 25. Dezember, 17.05 Uhr,
- RBB, Donnerstag, 26. Dezember 2019, 14.30 Uhr,
- MDR. Donnerstag, 26. Dezember 2019, 16.00 Uhr,
- KI.KA, Sonntag, 29. Dezember 2019, 12.00 Uhr,
- BR, Donnerstag, 6. Januar, 8.00 Uhr.