Eklat bei Radio Hamburg Sarah Engels will ihre Schokoladenseite nicht zeigen

  • von Jens Wiesner
Als kamerascheu ist die "DSDS"-Zweite Sarah Engels eigentlich nicht bekannt. Einem Hamburger Radiosender verweigerte die Sängerin am Dienstag jedoch ihre Schokoladenseite. Weder wollte sie Videoaufnahmen von sich machen lassen noch ihre neuste Single unplugged einsingen. Der Sender reagierte verschnupft - und brach das Gespräch kurzerhand ab.

Ein Auftritt im Radio ist heutzutage ein gut abgestimmtes Geben und Nehmen: Der Star erhält Interviewzeit, in der er vor laufendem Mikrophon die neue Single oder das neue Album promoten darf. Im Austausch erhält der Sender ein Stück exklusiven Glamours: ein paar Schnipsel Videomaterial für die Homepage, einen eingesungenen Jingle, eine Unplugged-Version des neuesten Hits.

Doch wehe, wenn sich eine Partei nicht an diese Abmachung hält. So geschehen offenbar am Dienstag bei Radio Hamburg: Zu Gast war das "Traumpärchen" der vergangenen "DSDS"-Staffel, Sarah Engels und Pietro Lombardi. Engels hatte eine neue Single produziert, die es nun zu bewerben galt. Doch schon nach wenigen Minuten endete das Gespräch in einem Eklat.

Der Sender stellt das Geschehen in einer Stellungnahme vom Mittwoch wie folgt dar: Eigentlich habe Engels eine Unplugged-Version ihrer neuen Single "Only for you" und einen Song von Leona Lewis zum Besten geben sollen. Radio Hamburg wollte die Stücke gleichzeitig mitschneiden und Videoaufnahmen für die sendereigene Homepage aufnehmen - eine verbindliche Absprache mit dem Management der Künstlerin, wie der Sender beteuert.

Dann allerdings sei Engels Manager Volker Neumüller eingeschritten und habe jedwede Aufnahmen verboten. Neumüllers Begründung: "Das war aber so nicht abgesprochen." Dem Moderator wurde es schließlich zu bunt, nach Rücksprache mit der Programmleitung brach er das Interview ab und warf die Sängerin aus dem Studio.

Video Killed the Radio Star

"Schade, dass Pietro und Sarah sich nicht an die Spielregeln halten wollten. Wenn Musikstars zu uns ins Studio kommen, müssen sie auch immer etwas einsingen, denn das erwarten die Hörer schließlich von ihnen", begründete Radio Hamburgs Programmdirektor und Geschäftsführer Marzel Becker den Schritt. Auch Fotos und Videoaufnahmen gehörten heutzutage zu einem Radiointerview dazu, denn: "alle Radiosender haben auch Webseiten."

Ein Hintertürchen hielt Becker den widerwilligen Sternchen allerdings noch offen: "Wir würden uns freuen, wenn Pietro und Sarah vielleicht ihre Meinung noch ändern und an einem anderen Termin noch einmal zu uns kommen."

Bleibt zu hoffen, dass beide Parteien dann geklärt haben, was sie voneinander erwarten und was nicht.

PRODUKTE & TIPPS