Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell drohen bis zu 65 Jahre Haft – doch ihre Familie glaubt an ihre Unschuld

Wegen Sexualverbrechen: Richterin spricht Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell schuldig
Sehen Sie im Video: Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen.




Die Vertraute des verstorbenen US-Multimillionärs Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen des Gerichts in New Jahr haben entschieden, dass die 60-Jährige unter anderem für den Menschenhandel mit Minderjährigen verantwortlich sei. Sie soll über Jahre hinweg junge Mädchen rekrutiert haben - damit Epstein die Teenager sexuell missbrauchen konnte. Im Prozess hatten vier Frauen angegeben, dass sie in den 1990er und 2000er Jahren von Epstein missbraucht worden seien. Staatsanwalt Damian Williams sagte, Maxwell habe genau gewusst, was sie tat: "...Eines der schlimmsten Verbrechen, das man sich vorstellen kann. Beihilfe und Beteiligung am sexuellen Missbrauch von Kindern. Verbrechen, die sie mit ihrem langjährigen Partner und Mitverschwörer Jeffrey Epstein begangen hat." Die Geschworenen sprachen Maxwell in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig. Im Prozess hatte ihre Verteidigung alle Vorwürfe zurückgewiesen und auf nicht schuldig plädiert. Während des Prozesses hatte die Angeklagte auf eine eigene Aussage verzichtet. Das Strafmaß muss noch festgelegt werden. Maxwell droht eine jahrzehntelange Haftstrafe. Epstein selbst kann nicht mehr verurteilt werden. Er hatte sich 2019 in einer Gefängniszelle in Manhattan umgebracht.
Ghislaine Maxwell wurde wegen Sexualverbrechen an Minderjährigen schuldig gesprochen. Die Geschwister der 60-Jährigen wollen das Urteil anfechten und in Berufung gehen.

Ghislaine Maxwell, langjährige Vertraute des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, ist wegen Sexualverbrechen an Minderjährigen verurteilt worden. Die Geschworenen des Gerichts in New York befanden die 60-Jährige in fünf von sechs Anklagepunkten für schuldig.

Als das Urteil im Gerichtssaal fiel, waren auch drei von Ghislaine Maxwells Geschwistern anwesend: Ihr Bruder Kevin sowie ihre Zwillingsschwestern Christine und Isabel. Ihre Angehörigen glauben weiterhin an ihre Unschuld und wollen das Urteil anfechten. "Wir sind sehr enttäuscht von dem Urteil. Wir haben heute Abend bereits mit der Berufung begonnen und sind der Überzeugung, dass ihr schließlich Gerechtigkeit widerfährt", teilten die Maxwell-Geschwister in einem Statement mit. Auch Maxwells Anwältin Bobbi Sternheim kündigte Berufung an. "Wir glauben fest an Ghislaines Unschuld", sagte sie.

Die Maxwell-Familie meint, dass den Geschworenen Informationen und Hinweise vorenthalten wurden, so dass sie kein in ihren Augen angemessenes Urteil fällen konnten. "Wir beantragen, dass das Gericht den Geschworenen zusätzliche Anweisungen erteilt, um offensichtliche Fehler im Verständnis der Geschworenen zu den Anklagepunkten (...) zu korrigieren", twitterte die Familie. Sie sehen Ghislaine Maxwell als Opfer Epsteins, der sie für seine Machenschaften benutzt habe. Sie werde nun zum Sündenbock gemacht, weil Epstein nach seinem Suizid nicht mehr belangt werden könne, so die Argumente von Maxwells Geschwistern und ihren Anwälten.

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Ghislaine Maxwell ist das Jüngste von insgesamt neun Geschwistern. Ihr Vater war der frühere Verleger Robert Maxwell, der 1991 unter mysteriösen Umständen von seiner Jacht vor Teneriffa verschwand. Bis heute ist nicht geklärt, ob es sich um einen Unfall, Suizid oder – wie von Ghislaine Maxwell behauptet – Mord handelte.

Ghislaine Maxwell: Die Skandale und Tragödien ihrer Familie

Nach Robert Maxwells Tod wurde bekannt, dass er Gelder aus der Pensionskasse seiner Unternehmen veruntreut hatte. Sein gesamtes Firmenimperium brach zusammen und stürzte die einst wohlhabende Familie in den Ruin. Ghislaines Bruder Kevin Maxwell, der eine entscheidende Rolle im Unternehmen gespielt hatte, ging mit einem Schuldenberg von 406 Millionen Pfund als Rekordbankrotteur in die Justiz-Annalen ein.

Nicht nur finanziell musste die Familie Maxwell Verluste verkraften. Tochter Karine starb 1957 im Alter von drei Jahren an Leukämie. Der älteste Sohn, Michael, wurde 1961 von einem Auto erfasst und schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich nur zwei Tage nach der Geburt von Ghislaine Maxwell. Michael Maxwell lag mehrere Jahre im Koma und erlangte nie wieder das Bewusstsein. Er starb 1968 im Alter von 22 Jahren.

All diese Schicksalsschläge haben die Maxwells nur noch enger zusammengeschweißt. Ein Freund der Familie sagte laut "Daily Mail" im Vorfeld des Urteils: "Blut ist dicker als Wasser, und das bedeutet, dass die Maxwells zusammen durch dick und dünn gehen. Ghislaines Brüder und Schwestern betrachten sie als ihre geliebte kleine Schwester, und die Loyalität der Familie war schon immer groß."

Das genaue Strafmaß für Ghislaine Maxwell wird Richterin Alison Nathan noch verkünden. Der 60-Jährigen drohen bis zu 65 Jahre Haft.

Quelle:  "Daily Mail"

jum

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