Bisher hat Meghan Markle zum Urteil über Abtreibungen in den USA geschwiegen. Doch nun tritt sie mit einem kraftvollen Standpunkt in die Öffentlichkeit.
Herzogin Meghan ist bekannt dafür, dass sie sich schon vor royalen Zeiten für die Rechte der Frauen starkgemacht hat. In einem Interview mit dem Mode-Magazin "Vogue" und der Journalistin Gloria Steinem sprach sie über die vom Obersten Gerichtshof der USA bewilligten Abtreibungsgesetze. Bisher hatten sie und ihr Mann Prinz Harry geschwiegen, doch nun zeigt die Schauspielerin eine klare Haltung und richtet einen Appell an die Männer.
In der vergangen Woche traf der Oberste Gerichtshof in den USA eine umstrittene Entscheidung und kippte das liberale Abtreibungsrecht im Land. Seitdem wurden bereits in etlichen US-Bundesstaaten Abtreibungsverbote in Kraft gesetzt. In Staaten wie Arkansas, Kentucky oder Louisiana sind Abtreibungen nun nicht mehr erlaubt – auch nicht bei Vergewaltigungen oder Fällen von Inzest. Ausnahmen gibt es in der Regel nur für medizinische Notfälle.
Unzählige Bürger gingen dagegen auf die Straße, empört über den massiven Einschnitt in die Frauenrechte und die Bestimmung über den eigenen Körper. So auch Herzogin Meghan, sie fordert in erster Linie vor allem Männer dazu auf, die Frauen bei dem anstehenden Kampf gegen die Abtreibungsgesetze zu unterstützen: "Männer müssen sich in diesem Moment und darüber hinaus ebenso erheben, weil dies Entscheidungen sind, die Beziehungen, Familien und Gemeinschaften insgesamt betreffen. Sie zielen zwar auf Frauen ab, aber die Folgen betreffen uns alle."
Prinz Harry ist ein Feminist
"Mein Mann und ich haben in den letzten Tagen viel darüber gesprochen. Er ist auch ein Feminist", so die Herzogin. Das bestätigte Steinem ebenfalls, die das Paar schon während der Pandemie kennenlernte und in der Vergangenheit bereits interviewt hatte. Herzogin Meghan und ihr Mann mussten heftig schlucken, als sie von dem Urteil erfuhren, so die 40-Jährige.
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"Ich weiß, dass bei so vielen Frauen derzeit ein Gefühl der Verzweiflung herrscht. Aber auch jetzt müssen wir uns zusammenschließen und dürfen uns nicht in unserer Verzweiflung wälzen. Wir müssen uns an die Arbeit machen", so Meghan. Die zweifache Mutter sagte auch, dass es sehr wichtig sei, "Gespräche über Dinge zu normalisieren, die unser Leben und unseren Körper beeinflussen". Dabei verwies auf ihre eigene Entscheidung, dass sie im November 2020 über ihre eigene Fehlgeburt öffentlich sprach.
Die Herzogin von Sussex sieht die Sicherheit und die Selbstbestimmung von Frauen als sehr gefährdet an: "Es geht hier um die körperliche Sicherheit von Frauen. Es geht aber auch um wirtschaftliche Gerechtigkeit, individuelle Autonomie und darum, wer wir als Gesellschaft sind. Niemand sollte gezwungen werden, eine Entscheidung zu treffen, die sie nicht treffen möchte, die unsicher ist oder ihr eigenes Leben aufs Spiel setzt."
Herzogin Meghan wird neben Gloria Steinem gegen die Abtreibungsgesetze kämpfen
Die Journalistin Steinem erzählte daraufhin die Geschichte ihrer eigenen Abtreibung, die sie in London durchgeführt hatte und die ihr, wie sie sagte, erlaubte, das Leben zu führen, das sie gewählt hatte. Steinem ist seit über 50 Jahren eine führende Frauenrechtlerin in den USA und sagte der Zeitung "New York Post" am vergangenen Samstag auf die Frage, was sie tun würde, um zu helfen: "Alles! Ich habe ein Gästezimmer, wenn eine Frau es braucht, um für eine Abtreibung in den Staat New York zu kommen, kann sie zeitlich begrenzt natürlich bei mir wohnen."
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Meadow Walker
Animiert von der Entscheidung des Supreme Courts in den USA sprach auch Meadow Walker über ihre eigene Abtreibung. Sie erzählte auf Instagram, dass sie 2020 selbst eine Abtreibung hatte. Die Entscheidung des obersten Gerichts sei ein "großer Rückschritt in der Geschichte" und eine "tiefe Ungerechtigkeit gegenüber Frauen in den Vereinigten Staaten", so die Tochter von Filmstar Paul Walker. "Es gibt unzählige Frauen, die mit der Entscheidung kämpfen, eine Abtreibung vornehmen zu lassen", fuhr Walker fort. "Auch ich habe mit dieser Entscheidung gekämpft, aber 2020 – während die Welt unter der Pandemie kollabierte – hatte ich eine Abtreibung." Es sei eine "sehr private und persönliche Erfahrung", schilderte die 23-Jährige. "Und so sollte es auch sein."
Steinem hat die Herzogin für ihren Kampf gegen den Kongress gewonnen. Das Ziel dieses angestrebten Kampfes: das Equal Rights Amendment zu ratifizieren – eine vorgeschlagene Änderung der Verfassung der Vereinigten Staaten, die darauf abzielt, allen amerikanischen Bürgern unabhängig vom Geschlecht gleiche gesetzliche Rechte zu garantieren. Meghan möchte nicht tatenlos rumsitzen und zusehen, sagt sie. Es ist "notwendig etwas zu tun, den Menschen wirklich zuzuhören und zu verstehen, dass die Verfassung zu einer Zeit geschrieben wurde, als Frauen Bürger zweiter Klasse waren."