Bisher kannte man Herzogin Catherine vor allem als Fotografin ihrer drei Kinder: Die Frau von Prinz William veröffentlichte immer wieder persönliche Schnappschüsse von Prinz George, Prinzessin Charlotte und Prinz Louis. Doch nun stand die 38-Jährige für ein besonders Projekt hinter der Kamera.
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau arbeitete Kate zusammen mit dem Holocaust Memorial Day Trust, der Zeitung "Jewish News" und der Royal Photographic Society, deren Schirmherrin sie ist. Die Britin porträtierte zwei Holocaust-Überlebende gemeinsam mit deren Enkeln.
Herzogin Kate fotografierte Holocaust-Überlebende
Ein Motiv zeigt den 84-jährigen Steven Frank gemeinsam mit seinen Enkelinnen Maggie und Trixie. Frank stammt aus Amsterdam. Zusammen mit seiner Mutter und seinen zwei Brüdern wurde er in das Durchgangslager Westerbork geschickt, später dann in in das KZ Theresienstadt in Tschechien. Insgesamt 15.000 Kinder waren dort interniert. Nur 93 Kinder überlebten den Horror des Ghettos - dazu gehörten Frank und seine Brüder. Der Vater des Jungen war ein angesehener Anwalt in den Niederlanden und engagierte sich im Widerstand. 1943 wurde er deshalb in Auschwitz vergast. Auf dem Foto hält Frank einen Metalltopf in den Händen, den seine Mutter während der Zeit im KZ benutzt hatte.
Das zweite Porträt zeigt die 82-jährige Yvonne Bernstein mit ihrer elfjährigen Enkelin Chloe. Bernstein stammt ursprünglich aus Deutschland. Verwandte versteckten sie als Kleinkind in Frankreich - eine Entscheidung, die Bernsteins Onkel mit seinem Leben bezahlte. Nach dem Krieg siedelten sowohl Frank, als auch Bernstein nach Großbritannien über, wo sie sich ein neues Lebens aufbauten.
Fotos von Kate sind Teil einer Ausstellung
"Ich wollte die Porträts für Yvonne und Steven zutiefst persönlich gestalten", sagt Kate über ihre Arbeiten, bei denen sie sich von den Werken des niederländischen Malers Johannes Vermeer inspirieren ließ. Bei der Herzogin hat das Projekt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. "Trotz des unvorstellbaren Traumas, das diese Menschen in jungen Jahren erlebt haben, sind sie zwei der lebensbejahendsten Menschen, die ich je kennenlernen durfte. Sie blicken auf ihre Erfahrungen mit Trauer, aber auch mit Dankbarkeit zurück, dass sie zu den wenigen Glücklichen gehörten, die es geschafft haben. Ich werde ihre Geschichten niemals vergessen."
Die 38-Jährige gilt als sehr Fotografie interessiert und ist seit 2017 Ehrenmitglied der Royal Photographic Society. Kates Bilder sind Teil einer Ausstellung, die die Geschichten von Holocaust-Überlebenden dokumentiert und im Laufe des Jahres in der Royal Photographic Society in Bristol zu sehen sein wird.
Quellen:Instagram Kensington Royal, Royal Photographic Society