Dame Judi Dench (90) dürfte mit ihren jüngsten Aussagen für Diskussionen sorgen: In einem Interview mit der britischen "Radio Times" sprach die britische Oscarpreisträgerin offen über das Thema Vergebung und ihre anhaltende Loyalität gegenüber Kevin Spacey (66) sowie ihre gemischten Gefühle bezüglich des verurteilten Sexualstraftäters Harvey Weinstein (73).
Judi Dench hat noch Kontakt zu Kevin Spacey
Beide Männer spielten entscheidende Rollen in Denchs Schauspielkarriere, bevor sie im Zuge der #MeToo-Bewegung tief fielen. Besonders ihre Beziehung zu Kevin Spacey beschreibt Judi Dench als nach wie vor intakt. Die beiden standen 2001 gemeinsam für das Drama "Schiffsmeldungen" vor der Kamera. In jenem Jahr starb Denchs Ehemann Michael Williams, Spacey war ihr eine wichtige Stütze. Im Interview betonte Dench nun: "Kevin wurde entlastet." Sie fügte hinzu, dass sie und der Schauspieler sich weiterhin schreiben.
Kevin Spacey war im Jahr 2023 in einem Strafprozess in Großbritannien vom Vorwurf sexueller Übergriffe freigesprochen worden. Auch in einem Zivilprozess in New York wurde er 2022 für nicht haftbar erklärt. Allerdings ist Spacey juristisch noch nicht gänzlich aus dem Schneider: Im kommenden Jahr sieht er sich in London weiteren zivilrechtlichen Klagen wegen sexueller Nötigung gegenüber.
Ambivalentes Verhältnis zu Harvey Weinstein
Komplexer gestaltet sich das Verhältnis zu Harvey Weinstein, der derzeit wegen Vergewaltigung eine langjährige Haftstrafe verbüßt. Der ehemalige Filmmogul war maßgeblich an Denchs Aufstieg zum weltweiten Filmstar beteiligt; seine Firma Miramax kaufte 1997 das Drama "Ihre Majestät Mrs. Brown", was Dench ihre erste große Hauptrolle im Filmgeschäft einbrachte.
Auf den gefallenen Produzenten angesprochen, zeigte sich Dench nachdenklich. "Ich habe einen Filmausschnitt gesehen, in dem Harvey an zwei Stöcken ging, und man denkt sich: 'Nun ja...'", sagte sie der "Radio Times".
Dench stellte klar, dass ihre eigenen Erfahrungen mit ihm rein professioneller Natur waren: "Ich kannte Harvey, ich kannte ihn gut und habe mit ihm gearbeitet, und ich habe nichts von alledem erlebt - sehr zum Glück für mich." Obwohl sie Mitgefühl für seine Opfer äußerte, fügte sie hinzu: "Ich stelle mir vor, er hat seine Zeit abgesessen... Ich weiß es nicht, für mich ist Vergebung etwas Persönliches."