Marathon Das große Laufen

Regen, Wind und selbst ein Sturz konnten den Kenianer Evans Rutto beim 24. London-Marathon nicht bremsen. In Hamburg hatte der Brasilianer Vanderlei Lima die Nase vorn.

Im kalifornischen Walnut hat Sabrina Mockenhaupt die Olympia-Norm geknackt und sich mit der viertbesten Zeit einer deutschen 10 000-m-Läuferin wärmstens für Athen empfohlen. Die 23-Jährige von der LG Sieg rannte am Wochenende bei einem Einladungsmeeting unweit von Los Angeles der Konkurrenz in exzellenten 31:23,35 Minuten auf und davon. Dabei blieb sie rund 45 Sekunden unter ihrer persönlichen Bestzeit und knapp 16 Sekunden unter der DLV-Norm für die Olympischen Spiele.

Kenianer Evans Rutto gewinnt London-Marathon

Regen, Wind und selbst ein Sturz konnten den Kenianer Evans Rutto beim 24. London-Marathon nicht bremsen: Der seit einem Jahr vom deutschen Trainer Dieter Hogen betreute 26-Jährige rannte in der Weltklassezeit von 2:06:18 Stunden durchs Ziel und setzte damit eine Saisonbestmarke. 105 000 Dollar waren der Lohn für gut zwei Stunden Laufarbeit an der Themse. Zweiter wurde Ruttos Landsmann Sammy Korir in 2:06:48 vor Marokkos Marathon-Weltmeister Jaouad Gharib (2:07:02).

Auch bei den Frauen gab es einen kenianischen Erfolg auf der klassischen 42,195-km-Strecke: Margaret Okayo lief in 2:22:35 Stunden ebenfalls Jahresweltbestzeit. Mit großem Vorsprung siegte sie vor der Russin Ludmila Petrowa (2:26:01) und der Rumänin Constantina Tomescu- Dita (2:26:56). Rund eine Million Zuschauer verfolgten den Klassiker an der Themse. "Es ist ein tolles Gefühl, den London-Marathon gewonnen zu haben. Ich ging davon aus, dass ich stärker als Sammy Korir sein würde", erklärte Rutto. Er war bei Kilometer 35 in einer engen Kurve ausgerutscht und aufs Straßenpflaster gestürzt.

Brasilianer Vanderlei Lima Sieger in Hamburg

Sabrina Mockenhaupt konnte nichts aus der Bahn werfen. "Glaubt jetzt nicht, dass ich verrückt geworden bin. Aber ich bin bei Olympia dabei", jubelte die deutsche Meisterin nach ihrem Coup. Schneller als Mockenhaupt waren auf den 25 Stadionrunden bisher nur drei deutsche Läuferinnen: Rekordhalterin Kathrin Ullrich aus Berlin in 31:03,62 (1991), Ulrike Bruns aus Potsdam (31:19,76/1986) und Marathon-Ass Uta Pippig (Berlin), die 1992 in Jena 31:21,36 lief.

Der Brasilianer Vanderlei Lima hat den 19. Hamburg-Marathon gewonnen. Er setzte sich in 2:09:39 Stunden vor den Kenianern Thomas Chemitei (2:11:27) und Fred Kiptum Kiprop (2:11:45) durch. Bei den Frauen siegte Emily Kimuria (Kenia) in 2:28:56 Stunden. Für Vize- Europameisterin Luminita Zaituc, die für die Spiele in Athen bereits die Norm erfüllt hat, war Hamburg kein gutes Pflaster: Die Braunschweigerin gab am Sonntag erneut verletzt auf. "Der Olympia- Marathon ist wichtiger für mich. Ich wollte nichts riskieren", begründete die Favoritin ihren Ausstieg nach 1:14 Stunden.

Ralf Jarkowski, DPA

Die Ergebnisse

London:

Männer: 1. Evans Rutto (Kenia) 2:06:18 Std.; 2. Sammy Korir (Kenia) 2:06:48; 3. Jaouad Gharib (Marokko) 2:07:02; 4. Stefano Baldini (Italien) 2:08:37; 5. Tesfaye Tola (Äthiopien) 2:09:07; 6. Benoit Zwierzchiewski (Frankreich) 2:09:35

Frauen: 1. Margaret Okayo (Kenia) 2:22:35 Std. (Weltjahresbestzeit); 2. Ludmila Petrowa (Russland) 2:26:02; 3. Constantina Tomescu-Dita (Rumänien) 2:26:52; 4. Albina Iwanowa (Russland) 2:27:25; 5. Joyce Chepchumba (Kenia) 2:28:01; 6. Swetlana Sacharowa (Russland) 2:28:10

Turin:

Männer: 1. Frederick Cherono (Kenia) 2:08:38 Std.; 2. Alberico Di Cecco (Italien) 2:09:29; 3. Daniel Cheribo (Kenia) 2:10:57; 4. Migidio Bourifa (Italien) 2:13:38; 5. Michael Kapkiai (Kenia) 2:13:53

Frauen: 1. Helena Javornik (Slowenien) 2:31:13 Std.; 2. Jennifer Chesinon (Kenia) 2:32:46; 3. Jane Ekimat (Kenia) 2:36:41; 4. Stefania Benedetti (Italien) 2:37:10; 5. Sisay Measso (Äthiopien) 2:42:22

Hamburg:

Männer: 1. Vanderlei Lima (Brasilien) 2:09:39 Std.; 2. Thomas Chemitei (Kenia) 2:11:27; 3. Fred Kiptum Kiprop (Kenia) 2:11:45; 4. Benjamin Rotich (Kenia) 2:11:49; 5. Wilfred Kigen (Kenia) 2:11:52; 6. Georgi Andrejew (Russland) 2:11:53; ...27. Philipp Nawrocki (Aachen) 2:29:01; 35. Torben Hiekmann (Hamburg) 2:34:26

Frauen: 1. Emily Kimuria (Kenia) 2:28:56 Std.; 2. Alice Chelangat (Kenia) 2:28:57; 3. Larissa Malikowa (Russland) 2:32:16; 4. Stine Larsen (Norwegen) 2:32:53; 5. Liza Hunter-Galvan (Neuseeland) 2:36:27; 6. Manuela Zipse (Breisgau) 2:36:51

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