Es hat gewaltig geknallt vergangenen Sonntag bei stern TV. Comedian Oliver Pocher traf in der RTL-Talkshow auf Klimaaktivistin und Sperecherin der "Letzten Generation" Carla Hinrichs, es blieb nicht nur beim Austausch von Nettigkeiten. Das gipfelte in einem direkten Schlagabtausch. Als sich Hinrichs über das Diskussionsniveau der Runde beklagte, riet ihr Pocher dreist: "Dann musst du gehen".
Eine Woche später hat sich der Comedian nun erneut zu dem Thema geäußert. Im Interview mit der "Bild"-Zeitung zeigte sich Pocher im Ton konzilianter, blieb aber im Kern bei seiner negativen Meinung über die Klimakleber. "Der ein oder andere sollte sich sicherlich auch noch beruflich um seine Zukunft Gedanken machen, falls sie nicht 'die letzte Generation' bleiben wollen", sagte der fünffache Vater. Sein Rat an die Aktivisten: "Vielleicht auch an der Kreativität der Proteste feilen, um die Menschen auf ihre Seite zu ziehen."
Das war schon am Sonntag bei stern TV sein Standpunkt. In der Runde selbst fand Pocher für seine Position keine Mehrheit – gegenüber der "Bild" beklagte er sich darüber, dass die Klimaaktivisten nicht zuhören und deswegen keine andere Meinung zulassen würden. Doch das Publikum hatte der Comedian auf seiner Seite: 87 Prozent der Zuschauer stimmten seiner These zu, dass die aktuellen Lösungsansätze nichts bringen würden.
Oliver Pocher überzeugt die Zuschauer bei stern TV
Im "Bild"-Interview bekräftigt der Comedian nun seine grundsätzliche Bereitschaft zum Klimaschutz. Er selbst leistet nach eigener Aussage seinen Beitrag: "Ich esse weniger tierische Produkte, kaufe weniger Kleidung und habe bei uns im Haus, durch Wärmepumpe, Isolierung und Photovoltaik plus Umwandlung in Wasserstoff einen fast unabhängigen Strom und Wärmekreislauf gebaut."
Zwei Ehen und viele öffentliche Beziehungen: Oliver Pocher und seine Frauen

Doch wie ernst Oliver Pocher das wirklich meint - daran gibt es Zweifel. Denn auf die Frage, wie er seine Kinder im Hinblick auf Klimaschutz erziehe, flüchtet sich der Comedian in Witze: "Wir gehen in regelmäßigen Gesprächsrunden mit meinen 2- und 3- jährigen Söhnen die Klimaschutzziele durch und erarbeiten Papiere, die wir unterschiedlichen führenden Wissenschaftlern, Wirtschaftsvertretern und Politikern vorstellen", antwortet er. Mit seinen älteren Kindern arbeite er "Monday bis Friday for Future".
Das ist dann wieder typisch Pocher: Sobald es ernst wird, ist ihm die Pointe wichtiger als die klare Haltung.