Trubel in Hollywood. Nach den Autor:innen legen jetzt auch viele Schauspieler:innen ihre Arbeit nieder. In einer flammenden Rede hat die Vorsitzende der Schauspielergewerkschaft Sag-Aftra, "Nanny"-Star Fran Drescher, die Entscheidung begründet. Gespräche zwischen der Gewerkschaft und den Studios waren im Vorfeld gescheitert, Drescher nannte die Studios in ihrer Rede "widerlich" und warf ihnen vor, "dass sie links und rechts Geld verlieren, während sie ihren CEOs Hunderte von Millionen Dollar geben".
Schauspielerstreik in Hollywood: Fran Drescher hält emotionale Rede
Durch neue Streamingmodelle und den Einfluss von Künstlicher Intelligenz würden die Schauspieler:innen "an den Rand gedrängt, nicht respektiert und entehrt". Als Schauspielerin und Vorsitzende fand Drescher eindeutige, harte Worte. "Was hier passiert ist wichtig, weil das, was uns passiert, in allen Bereichen der Arbeitswelt passiert, wenn die Arbeitgeber die Wall Street und die Gier zu ihrer Priorität machen und die wichtigen Mitarbeiter vergessen, die die Maschine zum Laufen bringen", sagte sie.
"Wir sind hier die Opfer. Wir werden von einem sehr gierigen Unternehmen zum Opfer gemacht. Ich bin schockiert über die Art und Weise, wie die Leute, mit denen wir Geschäfte gemacht haben, uns behandeln", sagte sie.
Auch die Autor:innen sind im Streik
"Sie sollten sich schämen! Sie stehen auf der falschen Seite der Geschichte", sagte sie in Richtung der Studios, die immer wieder behaupten, zu wenig Geld zu haben, gleichzeitig aber hohe Gehälter an die CEOs auszahlen. 160.000 Sag-Aftra-Mitglieder haben sich dem Streik, der am heutigen Freitag beginnen soll, angeschlossen. Die Darsteller:innen fordern unter anderem bessere Vergütung und die Regelung des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Branche.
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Für Hollywood sind sowohl der Autor:innen- als auch der Schauspieler:innen-Streik dramatische Entwicklungen. Laut Experten können in naher Zukunft kaum noch Filme und TV-Produktionen gedreht werden. Beide Kreativbranchen leiden darunter, dass zwar mehr Filme und Serien produziert werden, aber die Budgets sinken und bei Serien werden oft weniger Folgen pro Staffel gedreht. Außerdem bringen Wiederholungen bei Streaminganbietern für die Kreativen anders als im Fernsehen geringere und von der Zuschauerzahl unabhängige Tantiemen.
Quellen: dpa / "Guardian"
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