Das Filmchen beginnt mit Will Smith , der in die Kamera guckt und sagt: "Geht am 4. November raus und wählt!" Dann ist eine Stimme aus dem Off zu hören, sie gehört Steven Spielberg , der Will Smith korrigiert: "Nein, sag' bitte: Geht nicht wählen!" Dann erscheint Harrison Ford und fragt: "Ihr wollt, dass ich sage: Geht nicht wählen?"
So ist es, aber das meint Mr. Spielberg natürlich nicht ernst - und auch Leonardo DiCaprio nicht, der halb Hollywood vor der Kamera versammelt hat, um die eigentliche Botschaft unter das amerikanische Volk zu bringen: "Vote!" - Leute, geht wählen! Smith, Ford, Tom Cruise, Julia Roberts, Justin Timberlake, Cameron Diaz oder (besonders komisch) der durch Sacha Baron Cohen verkörperte kasachische Reporter "Borat": Sie alle treten in DiCaprios Filmchen auf, und machen sich erst einmal lustig: über Steven Spielberg, aber auch über sich selbst. "Wie, was meinst du?", fragt Tom Cruise, als Spielberg ins Bild läuft und ihm erklärt: "Es heißt: Wählt nicht! Sag es sarkastisch, kannst du das?" - "Sarkastisch? Ja, das kann ich", sagt Cruise. Und dann, gar nicht sarkastisch: "Don't vote." Nein, sagt anschließend Julia Roberts, "das macht keinen Sinn".
Leonardo DiCaprio gehört zu den guten Seelen von Hollywood: Er hat eine eigene Stiftung, die sich für den Klimaschutz einsetzt, er wohnt in einem Ökohaus, das über eine Wasseraufbereitungsanlage und Sonnenkollektoren verfügt, und auf seiner Website gibt er Tipps, wie man die Umwelt schützen kann: Müll reduzieren, recyceln, Energie sparen ("Licht aus! Fernseher aus! Computer aus!"). Nun hat DiCaprio ein "Public Service Announcement" gedreht, wie das hier heißt, um seine Landsleute daran zu erinnern, dass jede Stimme zählt; sein Filmchen, seit kurzem bei www.leonardodicaprio.com, Facebook oder MySpace zu sehen, ist ein Kettenbrief in bewegten Bildern: "Schickt diese Botschaft weiter an fünf Freunde", das geben DiCaprio und seine Co-Stars ihren Zuschauern mit.
"537 Menschen haben im Jahr 2000 die Wahl entschieden - und du willst mir erzählen, dass eine Stimme nichts ausrichten kann?", fragt Harrison Ford den Kollegen Steven Spielberg. So ein Quatsch! "Jede Stimme ist wichtig", sagt er. Und dann heißt es: "Vote!". "Wer nicht wählt, soll die Klappe halten", sagt Smith. "Wählt für die Zukunft unserer Kinder", meint Spielberg. "Ich wähle für ein bessere Erde", sagt DiCaprio. Das Schlusswort aber hat "Borat". Der Schnauzbartträger aus Kasachstan wedelt mit einer amerikanischen Flagge, dann verrät er den Amerikanern in seinem üblichen, ruppigen Englisch, was er machen würde, wenn er am 4. November eine Wahlkabine betreten müsste: "Ich würde mir dort einen runterholen."
