Gefühle und Erziehung Fünf Dinge, die ich über die Liebe gerne früher im Leben gewusst hätte

Liebe
Was ist Liebe? Diese Frage, kann man sich nur selbst beantworten und das sollte man auch.
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Es gibt Dinge, die kann man nicht von den Eltern lernen. So zum Beispiel zu lieben und wie man das genau tun sollte. Immer wieder versuchen Eltern ihren Kindern ihre Werte einzutrichtern, doch das finde ich nicht richtig. Denn kaum etwas ist individueller, als die Liebe.

Nichts ist schöner als die Liebe, doch kaum etwas ist auch komplizierter als selbige. In unserer Erziehung und aus unserem Freundeskreis kriegen wir Dos and Don'ts mit auf den Lebensweg gegeben, die wir manchmal gar nicht hinterfragen. Man macht das halt so. Es war vielleicht schon immer so oder aber auch alle machen das oder lassen etwas anderes. Doch es gibt auch fünf Dinge über die Liebe, die ich erst selbst rausfinden musste, jedoch gerne früher im Leben gewusst hätte und mir keiner gesagt hat. 

"Ach, die Jugendliebe, die hält eh nicht"
Warum wird dieser Satz immer wieder zu Teenagern gesagt? Wem steht eigentlich zu, das zu beurteilen oder kann ein Erwachsener in einen jüngeren Menschen oder auch zwei hineingucken und die Gefühlswelt bis ins Detail beurteilen? Dieser Satz ist ein über Generationen verbreiteter Irrglaube, den vor Ewigkeiten mal jemand in die Welt gesetzt hat und den kaum jemand hinterfragt. Was er auslöst? Gedrückte Stimmung bei den Jugendlichen, das Hinterfragen der ganzen Beziehung und im Zweifel auch eine falsche Entscheidung. Auch eine Jugendliebe kann ein Leben lang halten, wie jede andere Liebe auch.

Jeder empfindet anders – wer bestimmt, was die "große Liebe" ist?
An die Jugendliebe, die ja angeblich eh nicht hält, schließt auch dieser Satz an. Freundinnen sind groß darin zu beurteilen, ob der jeweilige Partner die "große Liebe" darstellen kann. Für andere, versteht sich. Die "große Liebe" bedeutet nicht, die Beziehung, die am besten funktioniert. Die "große Liebe" bedeutet, dass es für den Menschen ganz persönlich die innigste Verbindung ist. Ob das gut passt, schlau ist, zukunftsträchtig oder das Gegenüber, das genauso empfindet, spielt hierbei keine Rolle. Bei dieser Fragestellung und Formulierung geht es rein um die Emotionen einer Person, die auch bei verschiedenen Menschen unterschiedlich stark ausfallen können.

Die Liebe: Kaum etwas ist persönlicher und unterschiedlicher

Auf das Bauchgefühl hören, nicht auf Freunde und Verwandte
Was ist Liebe? Das kann kaum ein Mensch erklären, aber was wir mittlerweile wissen: Liebe ist für jeden Menschen etwas anderes. Es gibt kein richtig und kein falsch und auch kein normal oder unnormal. Das ist in der Gesellschaft leider noch immer nicht angekommen. Man sollte sich in Sachen Liebe generell angewöhnen, nicht auf andere Menschen zu hören, sondern auf sein eigenes Bauchgefühl. Diese anderen Menschen sind auch nicht in den Minuten und Stunden da, wenn man seine Entscheidung bereut, sich einsam fühlt oder das Leben anders abläuft, als man es sich wünscht. 

Für das Kinderkriegen gibt es keinen richtigen Zeitpunkt
Bloß nicht zu früh Kinderkriegen, das wird vielen Menschen in ihrer Erziehung gebetsmühlenartig eingetrichtert, doch die eigentliche Erkenntnis ist: Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt Kinder zu bekommen. Wenn man jünger ist, hat man meist weniger Geld, ist aber dafür mental flexibler, hat mehr Energie und ist belastbarer. Wird man älter hat man oft mehr finanzielle Sicherheiten, aber gerade als Frau kann es auch sein, dass man zu lange gewartet hat. Biologisch wird es nicht einfacher ab spätestens einem Alter von 35 Jahren. Das heißt nun nicht, dass jeder mit 20 Jahren sich vermehren sollte, nur sollte man gerade zu diesem Thema seine eigenen Entscheidungen treffen und nicht auf seine Umwelt hören.

Wer mehr über Privates aus der Partnerschaft redet, macht mehr kaputt
Je mehr beziehungsinterne Probleme man nach außen trägt, desto weniger wird die Beziehung von der Umwelt akzeptiert. Zwar eigenen sich Freunde und Familie natürlich als Kummerkasten, doch irgendwann wird über die Problem-Beziehung geurteilt und auch die vorgetragenen Komplikationen nicht mehr dementsprechend ernst genommen werden. Meist wird das Problem mit dem Partner dann von Freunden und Familien eher belächelt. Da Entscheidungen in der Liebe sehr persönliche sind und die Beziehung zwischen zwei Menschen stattfinden sollte, nicht mit zehn weiteren Komparsen, sollte man sich gut überlegen, mit welchen Problemen man an die "Öffentlichkeit" geht.

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