Eine romantische und monogame Beziehung ist für viele Menschen auf Dauer kein leichtes Unterfangen. 2022 lag die deutsche Scheidungsrate bei über 35 Prozent. Zu den häufigsten Gründen, eine Beziehung zu beenden, gehört Untreue, ergab eine Umfrage des Datingportals ElitePartner.
Das größte Problem beim Thema Untreue ist der enorme Vertrauensbruch und -verlust innerhalb einer Beziehung. Der Partner sollte im besten Fall ein "sicherer Hafen" und bester Freund sein, ein Mensch, dem man voll und ganz vertraut. Geht er oder sie fremd, entsteht ein Bruch im zwischenmenschlichen Vertrauen, der schwer zu kitten ist.
Häufig bleibt, nachdem die Untreue ans Licht kam, die Frage, ob es möglich ist, das Vertrauen wieder aufzubauen und vor allem, wie man den ersten Schritt der Entschuldigung unternimmt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Forscher Menelaos Apostolou und Nikolaos Pediaditakis von der Universität Nikosia beleuchtete die vielfältigen Methoden, mit denen Menschen nach einer Affäre um Vergebung baten.
Hierfür führten die Forscher eine Reihe ausführlicher Befragungen in drei Studien durch und kamen zu einer Auswahl an Versöhnungsstrategien. Danach wurden zusätzlich 657 Erwachsene dazu befragt und bestätigten dies. Hieraus leiteten die Forschenden ab, dass folgende Verhaltensweisen am zielführendsten sind:
Sechs Versöhnungsstrategien nach der Untreue
Den Stellenwert der Beziehung klarmachen
Viele Fremdgänger überzeugten bei der Entschuldigung ihren Partner mit den Erklärungen, dass sie ohne den anderen nicht leben könnten beziehungsweise wollten und ihnen die beschädigte Beziehung sehr viel bedeutet.
Gründe für die Untreue finden
Die Befragten sagten, sie hätten Gründe für die Untreue angegeben, an denen man aber in Zukunft als Paar arbeiten könne. Das beutet, die Untreue sei in ihren Augen nur zustande gekommen, weil eine emotionale Distanzierung, Vernachlässigung oder die Unterstellungen des Fremdgehens die Beziehung zu stark belastet habe, obwohl es noch gar nicht geschehen sei.
Der Ausrutscher
Eine Variante war, die Bedeutung des Fremdgehen herunterzuspielen. Unwichtige Person gepaart mit Alkoholkonsum beispielsweise. Der berühmte Satz "Es hatte nichts zu bedeuten" wurde ausgesprochen.
Andere um Hilfe bitten
Manche Menschen, die untreu waren, baten Freunde und Verwandte um Hilfe, den betrogenen Partner zu besänftigen und ihm oder ihr weiszumachen, dass es "nie wieder passieren werde".
Das Einbeziehen des anderen
Manche Menschen entschuldigten sich und baten ihren betrogenen Partner anschließend um Mithilfe, die Beziehung zu reparieren. Sie schlugen einen Eheberater oder eine Paartherapie vor.
In einer Stichprobe unter 416 Menschen konnten die Forscher ablesen, dass auf diese Weise 40 Prozent der Befragten mit mindestens einer der Reaktionen eine Versöhnung erreichen konnten, schreibt das Magazin "Psychology Today". Es gilt jedoch zu berücksichtigen, dass die gesamte Studie auf Zypern stattfand und es weltweit kulturelle Unterschiede in der Wirksamkeit der Versöhnungsstrategien geben kann.
Quellen: "Psychology Today", Studie Zypern, Studie ElitePartner, Statista