Neue Trikots der Nationalelf Mission Titel: Was das Design über die Ambitionen der Nationalelf verrät

Toni Kroos, Mesut Özil und Mats Hummels tragen das DFB-Trikot für die Fußball-WM 2018: Es sieht aus wie das Trikot 1990 in Grau
Toni Kroos, Mesut Özil und Mats Hummels (v.l.n.r.) sollen in diesem Trikot um den WM-Titel 2018 kämpfen
© Adidas/DPA
Der DFB hat das Trikot der Fußball-Nationalmannschaft für die WM 2018 vorgestellt. Das Design erinnert stark an die WM-Trikots von 1990 – nur ohne Schwarz, Rot und Gold. Auf Twitter waren die Meinungen zum Trikot ziemlich einhellig: „Langweilig“, „hässlich“ oder sogar „Igitt“ lauteten Tweets zum Trikot für die Fußball-WM 2018. Auch der Preis stieß vielen Fans übel auf: Im DFB-Fanshop kostet ein Herren-Trikot ohne Flock 89,95 Euro. Mit Nummer und Spielernamen landet man bei 105 Euro, das Torwarttrikot mit Flock kostet sogar 115 Euro. Aber trotz allem hat auch das neue Trikot erste Fans gefunden. Die verbinden mit dem Trikot-Design noch den Titelgewinn von 1990.
Der DFB hat das Trikot für die WM 2018 in Russland vorgestellt. Die neuen Shirts greifen die Mode gleich mehrerer erfolgreicher deutscher Nationalteams auf - und formulieren damit einen klaren Anspruch.

Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im kommenden Jahr bei der Weltmeisterschaft in Russland den Rasen betritt, werden vor allem ältere Semester ein merkwürdiges Déjà-vu erleben: Die Trikots könnten ihnen irgendwie bekannt vorkommen. Und das im Doppelten Sinne: In seiner klassischen Schwarz-Weiß-Farbgestaltung erinnern die Shirts an die Trikots, die das Nationalteam jahrzehntelang getragen hat. Beim ersten als "Wunder von Bern" in die Geschichte gegangenen WM-Triumph von 1954 ebenso wie 20 Jahre später beim Titelgewinn im eigenen Land. Farblich bilden die neuen Hemden einen klaren Rekurs auf diese klassische Ära.

Doch die Designer nehmen noch einen weiteren WM-Sieg ins Visier: die WM 1990 in Italien. Damals liefen Lothar Matthäus und Co. mit einem schwarz-rot-goldenen Zackenmuster auf, das sie bereits bei der EM 1988 auftrugen. Die Streifen auf der Brustpartie erweisen dem erfolgreichen Trikot von 1990 klar ihre Reverenz.

Die Trikots der deutschen Fußball-Nationalelf
Die Trikots der deutschen Fußball-Nationalelf
© DPA (2)

Dass die Fußballmode bei jedem Turnier wechselt, ist eine vergleichsweise neue Erscheinung. Jahrzehntelang galt das weiße Trikot mit dem schlichten Bundesadler auf der Brust, dazu eine schwarze Hose als das Maß aller Dinge. Von 1954 bis weit in die 1980er Jahre liefen unsere Nationalkicker mit minimalen Variationen dieses Outfits auf. Erst 1988 kam die erste radikalere Korrektur.

Drei Millionen Trikots der Nationalelf verkauft

Doch das Geschäft mit den Leibchen ist zu lukrativ, um bei jedem Turnier mit dem gleichen Outfit aufzulaufen. Inzwischen ändern sich die Mode alle zwei Jahre - sehr zur Freude von Ausrüster Adidas. Allein zur letzten WM verkaufte der Konzern drei Millionen Trikots. Mehrere Milliarden Euro setzte der Sportartikelhersteller 2014 allein mit Produkten rund um die Weltmeisterschaft in Brasilien um - vor allem Kleidung und Bälle.

 Und so muss es auch zur anstehenden WM in Russland wieder neue Leibchen geben. Die ästhetische Botschaft scheint auf jeden Fall klar zu sein. Indem das Design die Trikots von drei deutschen Weltmeister-Teams aufnimmt, kann die Mission nur lauten: Titelgewinn. Angesichts der gezeigten Leistungen in der Qualifikation ist dieser Anspruch nicht vermessen.

Das Wunder von Bern
Jahrzehntelang trugen die deutschen Nationalspieler die weißen Trikots mit schwarzem Adler, die schon Fritz Walter und seine Mannschaft 1954 beim "Wunder von Bern" trugen.
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