Angela Merkel wie sie im Thermalbad schwimmt. Wie sie in einem dunkelblauen Badeanzug den Fluten entsteigt, sich mit einem Handtuch abrubbelt und ihr Mann ihr schließlich in einen zitronengelben Bademantel hilft. Diese Fotos bewegten in der vergangenen Woche die Welt. Paparazzi fotografierten die Bundeskanzlerin heimlich in ihrem Urlaubsort Sant'Angelo auf der Insel Ischia. Italienische Zeitungen druckten die halbnackte Merkel auf Seite eins und konnten sich Hohn und Spott über den Anblick der mächtigsten Frau der Welt im Bademantel nicht verkneifen. Doch jetzt bekommt Angela Merkel Schützenhilfe von einer italienischen Stilikone.
"Eure Kanzlerin ist toll!", sagte Franca Sozzani, Chefin der italienischen Ausgabe der Modezeitschrift "Vogue", der Zeitung "Welt am Sonntag". Sozzani gilt in ihrem Land als Stilpäpstin. Und als solche zeigte sie sich nicht nur als großer Merkel-Fan, sondern lobte auch die Kleidung der Kanzlerin, die sie während ihres Urlaubs auf der italienischen Ferieninsel trug.
Urteil Sozzanis gilt als sakrosankt
"Ich habe ein Foto gesehen. Mir gefiel das Blau zu ihren blauen Augen. Überhaupt, wie sie da stand, glücklich in der Natur", sagte Sozzani. "Darum geht's doch: Man kann auch ein modisches Statement setzen, indem man bewusst nicht Mode trägt und damit sagt: 'Guck mal, wie normal ich bin.'"
Das Urteil Sozzanis gilt unter Modekennern als sakrosankt. Sie entscheidet was in ist, setzt Trends und kann damit Designerkarrieren fördern oder vernichten. Auf das Lob der italienischen "Vogue"-Chefin kann sich Merkel also einiges einbilden.