Reality-Show Raus aus der EU und rein in den Dschungel: Brexit-Ikone Nigel Farage zieht ins britische Dschungelcamp

Nigel Farage vs Martin Sonneborn
Bei seiner letzten Rede vor dem Brexit hat EU-Gegner Nigel Farage für einen Eklat im EU-Parlament gesorgt. Am Ende seiner deutlichen Worte winkte er zum Abschied mit dem Union Jack, der Flagge Großbritanniens. Da das gegen die Hausordnung verstößt, wurde ihm das Mikrofon abgestellt. Flagge schwenkend zog Farage anschließens aus dem Sitzungssaal. EU-Parlamentarier und Satiriker Martin Sonneborn filmte den Abgang Farages und postete das Video auf Twitter. Und als Abschiedsgruß an die Briten holte er sein Brexit-Video von 2016 hervor, indem er ausführt, warum die Briten eh keine echten Europäer sind und klar macht, das die EU eigentlich nur Negatives verliert. Spätestens nach diesem Abgang scheint Sonneborn Farage keine Träne nachzuweinen.
Der Rechtspopulist Nigel Farage gilt als Brexit-Vorkämpfer und hat sich in Europa wenig beliebt gemacht. Und genau deshalb geht es jetzt für ihn ins britische Dschungelcamp.

Der als lautstarker EU-Kritiker und Brexit-Vorkämpfer auch in Deutschland bekannt gewordene Rechtspopulist Nigel Farage macht bei der britischen TV-Ausgabe des Dschungelcamps mit. Der Sender ITV bestätigte am Montagabend die Teilnahme des 59-Jährigen an der nächsten Staffel der Reality-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!", die in Großbritannien "I'm A Celebrity ... Get Me Out Of Here!" heißt und in wenigen Tagen anläuft.

Farage moderiert seit zwei Jahren eine Fernseh-Show beim Nachrichtensender GB News. Mithilfe des Auftritts im Dschungelcamp will er nach eigenen Worten ein jüngeres Publikum erreichen und sein Image aufpolieren, da er zu Unrecht als "bösartig, engstirnig und fies" wahrgenommen werde. Britischen Medienberichten zufolge wird ihm seine Teilnahme aber auch mit einem üppigen Honorar von bis zu einer Million Pfund (etwa 1,14 Mio Euro) versüßt.

Nigel Farage: Hoffen auf weniger Hass

Der frühere Chef der Ukip-Partei, der eine wesentliche Rolle bei der Entscheidung der Briten zum Austritt aus der EU spielte, musste wie alle Camp-Teilnehmer für die Dreharbeiten nach Australien reisen. Die bunt gemischte Truppe, aus der Farage als bekanntester Kopf herausragt, erwarten allerhand erniedrigende Prüfungen mit hohem Ekel-Faktor – wobei die Zuschauer darüber entscheiden können, wer am härtesten rangenommen wird.

Farage macht sich offenbar keine Illusionen, dass er bei dem Spießrutenlauf glimpflich davon kommen dürfte: "Angesichts der Tatsache, dass mich Millionen Menschen hassen, rechne ich damit, dass die Leute mich diese Prüfungen absolvieren lassen." Aber vielleicht liege darin ja auch eine Chance. "Ich hoffe, dass all jene, die mich hassen, mich danach ein bisschen weniger hassen als vorher. Aber das ist ein Glücksspiel."

DPA
dsw

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