Während sein Volk wegen der gegen Russland verhängten Sanktionen Angst vor schwerer Armut haben muss, trug Wladimir Putin am vergangenen Freitag seinen Hang zum Luxus zur Schau.
Für seine wirre Propaganda-Rede im Moskauer Luschniki-Stadion wählte er einen Winterdaunenmantel des italienischen Luxuslabels Loro Piana im Wert von 1,445 Millionen Rubel – nach aktuellem Rubelkurs sind das umgerechnet rund 12.150 Euro.
Wladimir Putin und seine Luxus-Jacke von Loro Piana
In den sozialen Netzwerken sorgte Putins Outfit für Diskussionen, kurze Zeit später wurde sogar eine Change.org-Petition ins Leben gerufen, in der Loro Piana dazu aufgefordert wurden, sich von dem russischen Diktator zu distanzieren.

Mittlerweile hat sich der Firmenchef Pier Luigi Loro Piana gegenüber italienischen Zeitung "Repubblica" geäußert. Es sei "eine Angelegenheit, die aus menschlicher Sicht etwas peinlich ist", sagte er und erklärte, wie sich Loro Piana bereits in den vergangenen Wochen positioniert habe. "Die Gruppe, zu der Loro Piana gehört, hat bereits alle Maßnahmen ergriffen, um sich von der menschlichen Tragödie, die wir erleben, zu distanzieren und sich mit den europäischen Positionen zu solidarisieren", sagte er über den französischen Konzern LVMH, zu dem Loro Piana zu 80 Prozent gehört.
Firmenchef äußert sich
Schuld empfinde er nicht, wenn er Wladimir Putin in einer Kreation des Labels sehe. "Ich glaube, dass die von Putin getragene Jacke eine Anschaffung ist, die schon lange zurückliegt", sagte der Unternehmer, "aber ich glaube auch, dass dies im Vergleich zu der Tragödie eines Krieges Nebensache ist. Als Unternehmen sind wir vollkommen solidarisch mit den Positionen der LVMH-Gruppe. Es ist klar, auf welche Seite wir uns gestellt haben. Ich fühle mich nicht schuldig wegen der Jacke, die er auf der Bühne getragen hat, aber ich denke, Putin sollte über das Blutbad nachdenken, das er dem ukrainischen Volk zufügt", erklärte er.
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Quelle: "La Repubblica" / Change.org