Den Politikern im EU-Parlament war die Meinung der jungen Menschen bei der Abstimmung über Artikel 13 herzlich egal. Dafür könnten sie schon bald die Quittung erhalten. Die Stimmung im Netz ist eindeutig.
Für alle jungen Menschen, die in den vergangenen Tagen gegen den Artikel 13 auf die Straße gegangen sind, ist das Ergebnis der Abstimmung über die Urheberrechtsreform ein Schlag ins Gesicht.
Das Europaparlament hat die Reform des Urheberrechts ohne Änderungen gebilligt – trotz heftiger Proteste im Internet und auf der Straße. Auch der besonders umstrittene Artikel 13, der Plattformen wie Youtube stärker in die Pflicht nimmt, fand am Dienstag in Straßburg eine Mehrheit unter den Abgeordneten. Gleiches gilt für das Leistungsschutzrecht für Presseverlage.
Kritiker sprechen deshalb von einem schwarzen Tag für die Freiheit im Internet. Das kann man so sehen. Und die Stimmung im Netz ist entsprechend eindeutig, wie diese prominenten Tweets beispielhaft belegen:
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Wir wurden beleidigt, denunziert und ignoriert. Artikel 11 & 13 wurden durchgewunken. <br>Aber bald sind Wahlen. Und von solchen Heuchlern und Lobbyisten werde ich mich nie mehr vertreten lassen. <br>Damit habt ihr Polit-Dullis in historischem Ausmaß verkackt. 🤬</p>— LeFloid 🤙 (@LeFloid) <a href="https://twitter.com/LeFloid/status/1110516166966030341?ref_src=twsrc%5Etfw">March 26, 2019</a></blockquote>
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Artikel 13: Trotzreaktion kündigt sich an
Was aber hier schon deutlich mitschwingt: die Trotzreaktion, die sich ankündigt. Die Gegner der Copyright-Reform, von denen viele bei der kommenden Europawahl erstmals wählen dürfen, wollen den Politikern die Quittung erteilen. Die Debatte hat Teile einer ganzen Generation politisiert, 100.000 Menschen haben am vergangenen Samstag demonstriert.
Dass die Politik die Aktivisten unterschätzt haben könnten, scheint inzwischen auch den Verantwortlichen selbst klar zu werden: So pocht die Spitze von CDU und CSU nun offenbar darauf, in Deutschland auf die besonders umstrittenen Uploadfilter verzichten zu wollen. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schrieb nach der Abstimmung auf Twitter: "Nun geht es um die nationale Umsetzung." Die CDU habe hier gute Vorschläge gemacht: "Urheber schützen, Nutzer & Meinungsfreiheit stärken, Plattformen verpflichten – und das ohne #Uploadfilter."
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Das EU-Parlament hat über <a href="https://twitter.com/hashtag/CopyrightDirective?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#CopyrightDirective</a> abgestimmt. Nun geht es um die nationale Umsetzung. <a href="https://twitter.com/CDU?ref_src=twsrc%5Etfw">@CDU</a> hat sehr gute Vorschläge: Urheber schützen, Nutzer & Meinungsfreiheit stärken, Plattformen verpflichten – und das ohne <a href="https://twitter.com/hashtag/Uploadfilter?src=hash&ref_src=twsrc%5Etfw">#Uploadfilter</a>. Mehr dazu hier: <a href="https://t.co/Wg9qE5S3zY">https://t.co/Wg9qE5S3zY</a></p>— Paul Ziemiak (@PaulZiemiak) <a href="https://twitter.com/PaulZiemiak/status/1110514057193443333?ref_src=twsrc%5Etfw">March 26, 2019</a></blockquote>
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Wie gesagt: Die Abstimmung war eine herbe Enttäuschung. Aber das letzte Wort ist in der Debatte noch lange nicht gesprochen.