Jonathan Berlin, Jungschauspieler und Preisträger des Deutschen Schauspielpreises, nutzt seine Instagram-Stories nicht, um seine Followerschaar zu vergrößern oder Shampoos zu bewerben. Stattdessen will der 25-Jährige in seinen Social-Media-Routinen auf politische Missstände aufmerksam machen. Um endlich konkret etwas bewegen zu können rief der Schauspieler jetzt eine Petition ins Leben, die den Deutschen Bundestag zur Ausrufung des Klimanotstandes zwingen soll - und zahlreiche Promi-Kollegen unterstützen ihn.
Berlin, der bald in der Netflix-Serie "Criminal" zu sehen sein wird, schreibt in der Petition: "Bereits jetzt ist klar, dass Deutschland die Klimaschutzziele bis 2020 eindeutig verfehlen wird. Doch diese Gewissheit scheint die Bundesregierung nicht so weit zu beunruhigen, dass sie ausreichende, zügige und ernstzunehmende Schritte unternimmt, um den im Pariser Klimaabkommen gesteckten Zielen und einer Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius gerecht zu werden. Mit solch fahrlässigem Handeln wird die Zukunft der nachfolgenden Generationen aufs Spiel gesetzt. Der Petent fordert die deutsche Bundesregierung deshalb auf: Folgen Sie Großbritanniens Beispiel und rufen Sie einen Klima-Notstand aus!"
"Der Klimawandel ist DIE Aufgabe unserer Generation!"
NEON gegenüber kommentierte er sein ambitioniertes Vorhaben wie folgt: "Es gehört für mich dazu, dass wir uns als Künstler immer wieder ins Verhältnis zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen setzen. Und DIE Aufgabe unserer Generation ist nun mal der Klimawandel." Berlin findet es fatal, dass hierzulande noch kein Klimanotstand ausgerufen wurde. Seiner Meinung nach sei es entscheidend, dass öffentliche Personen ihre Stimme für dieses Anliegen nutzen.
Im Gegensatz zu vielen Petitionen, bei denen digitale Unterzeichner nur eine Mailadresse angeben müssen, sei das Unterschreiben auf der Bundestags-Seite um wenige Sekunden aufwändiger, da man sich auf der Seite des Bundestags erst noch anmelden muss. Jedoch betont Berlin: "Der exklusive und entscheidende Vorteil beim Bundestag ist aber das sogenannte Quorum: Wenn wir 50.000 Unterschriften haben, dann kann das Anliegen des Klimanotstands im Bundestag vorgetragen und verteidigt werden. Man kommt also persönlich ins absolute demokratische Zentrum des Landes und kann von dort aus nochmal einen anderen Impact setzen. Deshalb bitte, bitte nicht vor den knapp drei Minuten zurückschrecken, die das Unterschreiben in Anspruch nimmt! Es sind drei Minuten für unsere Zukunft."
Promi-Kollegen wie Jannik Schümann oder Lea van Acken unterstützen das Anliegen
Auch viele Kollegen von Jonathan Berlin unterstützen die Petition auf ihren Social-Media-Kanälen. Lea van Acken, bekannt aus "Das Tagebuch der Anne Frank“ und "Dark" sieht das ähnlich: "Ich spüre und weiß, dass es ist kurz vor knapp ist. Wir müssen nun wirklich etwas ändern und bewegen!" Sie bewundere ihren Kollegen für dessen Initiative. "Jetzt sind viele Tausende Menschen dabei und kämpfen gemeinsam für das gleiche Ziel", sagt sie zu NEON.
Ein anderer Top-Star der U-30-Riege des deutschen Films, Jannik Schümann, der im Oktober mit "Dem Horizont so nah" ins Kino kommt, stellt sich ebenfalls hinter die Forderungen seines Kollegen und sagt zu NEON: "Ich bin Jonathan für seinen Einsatz sehr dankbar. Es ist unfassbar, dass Deutschland bis jetzt keinen Klimanotstand ausgerufen hat. Nun können wir die Sozialen Medien sinnvoll nutzen, um Leute zu animieren, die Petition zu unterschreiben."
Für ein radikales Umdenken steht auch Lucas Reiber. Der "Fack ju Göte"-Darsteller findet leidenschaftliche Worte zum Thema und äußert sich gegenüber NEON: "Nirgendwo in der Natur findet man so ausgeprägt Gier, Selbstsucht oder krankhaften Egoismus. Solange wir diese Werte weiterhin kultivieren, wird die Natur immer weiter aus dem Gleichgewicht geraten. Der Klimawandel ist das wohl klarste Zeichen, dass unser Lebensstil über ein von der Natur verkraftbares Maß hinaus gegangen ist und nun verändert werden muss. Dafür möchte ich einstehen und kämpfen."
Am 9. Juli haben bereits über 26.0000 Menschen die Petition unterstützt, noch bis zum 23. Juli könnt ihr sie hier unterschreiben.