Nach dem schweren Bombenanschlag auf ägyptische Soldaten auf der Halbinsel Sinai hat Kairo für Teile der Region den Ausnahmezustand verhängt. Dieser gelte für zunächst drei Monate und betreffe den Norden und das Zentrum der Halbinsel, erklärte die ägyptische Präsidentschaft. Demnach entschieden die Behörden außerdem, den Übergang Rafah an der Grenze zum Gazastreifen zu schließen.
Armee und Polizei würden "alle notwendigen Maßnahmen einleiten", die im Kampf gegen den "Terror und seine Finanzierung" nötig seien, hieß es in der Anordnung von Präsident Abdel Fattah al-Sisi. Dieser ordnete außerdem wegen des Anschlags eine dreitägige Staatstrauer an und berief umgehend ein Treffen des Nationalen Verteidigungsrats ein.
Bei dem Anschlag waren am Freitag nach neuen Angaben der Behörden 30 Soldaten getötet und 29 weitere verletzt worden. Sicherheitskräfte vermuteten islamistische Gruppierungen hinter der Tat. Es war der schwerste Angriff auf ägyptische Sicherheitskräfte seit der Entmachtung von Staatschef Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer vergangenen Jahres.