Behörden: Mindestens zwei Tote bei russischem Angriff auf Odessa

Frau in Odessa entfernt Glassplitter nach russischem Angriff, 22. April
Frau in Odessa entfernt Glassplitter nach russischem Angriff, 22. April
© AFP
In der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind bei einem erneuten russischen Drohnenangriff in der Nacht zu Donnerstag nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Nach Angaben der Zivilschutzbehörde wurden bei dem "massiven" Angriff nach "vorläufigen Informationen" 15 weitere Menschen verletzt. Beschädigt worden seien Hochhäuser, Wohnhäuser, ein Supermarkt, eine Schule sowie mehrere Autos. 200 Menschen hätten ein Gebäude bei einer Evakuierung verlassen müssen. Zuvor hatte der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, geschrieben, die Feuerwehr sei in der Stadt ausgerückt, um mehrere Brände zu löschen.

In der nordukrainischen Stadt Sumy gab es mehrere Explosionen. In den Regionen Sumy, Kiew, Charkiw, Tschernihiw, Donezk, Dnipropetrowsk und Saporischschja wurde Luftalarm ausgelöst.

In einer Reaktion auf die Berichte zu den Angriffen forderte der ukrainische Präsidialamtschef Andrij Jermak einen "vollständigen Waffenstillstand", auf den Kiew "gemeinsam mit den USA" drängen müsse. Zwar werde der russische Präsident Wladimir Putin "bis an sein Lebensende stets den Wunsch hegen, zu töten". Russland werde jedoch durch "Diplomatie, militärische und wirtschaftliche Einflussnahme trotzdem gezwungen werden, den Krieg zu beenden". Daran arbeite die Ukraine "Tag für Tag" mit ihren Partnern, "bald" werde es hierfür "weitere wichtige diplomatische Initiativen" geben.

Im seit über drei Jahren andauernden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine war die russische Armee nach eigenen Angaben in der Ostukraine zuletzt weiter vorgerückt. Die russische Armee hält rund 20 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt.

Aufforderungen der USA zur Erreichung einer Waffenruhe blieben bisher erfolglos. Am Mittwoch unterzeichneten Kiew und Washington ein Abkommen zur Finanzierung des Wiederaufbaus des Landes und zum Abbau ukrainischer Rohstoffe, über das die Regierungen wochenlang verhandelt hatten.

Die von der Ukraine verlangten US-Sicherheitsgarantien gegen Russland wurden im Zuge der Unterzeichnung des Abkommens von offizieller Seite nicht thematisiert. Fragen zu diesen US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine als Teil des Abkommens hatte Kiew nicht beantwortet. Aus Washington hatte es immer wieder geheißen, bereits die Anwesenheit von US-Unternehmen in der Ukraine würde künftige Aggressionen Moskaus verhindern.

AFP