"Es ist nicht zu übersehen, die hassen uns", sagte Mohamed Ali über die von ihr als "alte Parteien" bezeichneten Mitbewerber im Wahlkampf. Das sei "auch gut so", denn das BSW halte den anderen Parteien den Spiegel vor und decke deren "Versagen" und "grottenschlechte Politik" auf. Wenn das BSW stark in den neuen Bundestag einziehe, könnten die anderen Parteien nicht so weitermachen wie bisher, "aber genau das haben sie vor und deshalb wollen sie uns raushalten".
Scharf grenzte Mohamed Ali das BSW von der AfD ab. Sie warf der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften Partei und ihrer Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel eine "Anbiederung" an den US-Milliardär Elon Musk und den künftigen US-Präsidenten Donald Trump vor. Es sei fraglich, inwieweit die "Alternative sich eigentlich für deutsche Interessen starkmacht", so Mohamed Ali.
Das BSW hatte sich erst vor gut einem Jahr gegründet, es aber bereits in das Europaparlament, in drei Landtage und zwei Landesregierungen geschafft. Bei der Bundestagswahl droht die Partei allerdings unter die Fünf-Prozent-Hürde zu fallen: In aktuellen Umfragen wird sie bei vier bis sechs Prozent gesehen. Zudem gibt es parteiintern Streit.
Parteichefin Mohamed Ali präsentierte das BSW gleichwohl als einzige Partei, die die Interessen des Landes vertrete und Deutschland verändern wolle. Das Land brauche "endlich mehr Vernunft und die Menschen verdienen mehr Gerechtigkeit", sagte sie in Anspielung auf den Zusatz im Parteinamen, "Vernunft und Gerechtigkeit". Die Löhne müssten hoch und die Preise runter, außerdem brauche es eine Mindestrente und eine Außenpolitik, die auf Diplomatie statt auf Waffen setze.