Bisher sind nur wenige Fälle bekannt, das BfR geht wegen der nicht sehr spezifischen Symptome von einer hohen Dunkelziffer aus. Zu den Symptomen zählen Pupillenerweiterung, Schwindel, Übelkeit, Mundtrockenheit, Magenschmerzen, Erbrechen, Durchfall oder auch Herzbeschwerden. Einen EU-Richtwert für Chinolizidin-Alkaloide gibt es aufgrund der mangelhaften Datenlage bislang nicht.
Die Wahrscheinlichkeit gesundheitlicher Beeinträchtigung für Allergiker durch Lupinensamen wird durch das Bundesinstitut als "hoch" eingestuft. Vor allem bei Menschen, die bereits eine andere Allergie haben, können sie Kreuzreaktionen auslösen. Dies betrifft vor allem Menschen mit einer Erdnussallergie. Etwa jeder fünfte Erdnussallergiker reagiert auch auf Lupinen, die Symptome sind vergleichbar.
Seit einigen Jahren werden die Samen von Lupinen vermehrt in der Lebensmittelproduktion verwendet. Das liegt aus Sicht des Instituts vor allem daran, dass viele Menschen auf tierische Lebensmittel verzichten wollen und nach pflanzlichen Proteinquellen suchen. Auch in der Tierfütterung werden zunehmend Lupinen eingesetzt, weil das Interesse an heimischen Futterpflanzen stieg.
Produzenten empfiehlt das BfR, Lupinensorten mit niedrigem Gehalt an Chinolizidin-Alkaloiden zu verarbeiten oder den Gehalt durch Entbitterung zu senken. Verbraucherinnen oder Verbraucher können auf Lebensmittel mit hohem Anteil an Lupinensamen verzichten, um das Risiko zu minimieren. Dazu gehören Mehle, Schrote oder Kaffeeersatz. Allergiker können ganz auf lupinensamenhaltige Lebensmittel verzichten.