"Ich möchte unter keinen Umständen, dass die Union der Steigbügelhalter für die Machterklimmung der AfD ist", fügte Söder hinzu und warnte, die rechtsextreme Partei wolle den Platz der Union einnehmen. "Jeder, der meint, er könnte mit der AfD in irgendeiner Form zusammenarbeiten, der irrt sich." Eine Zusammenarbeit mit der Partei "würde am Ende die Union zerreißen, würde sie marginalisieren". "Wer aus Angst glaubt, andere zu umarmen, der fängt selbst zu riechen an."
Söder sieht die Union vielmehr "als Bollwerk zur Stärkung und Rettung der Demokratie". CDU und CSU seien eher diejenigen, die verhindern könnten, dass "eine AfD stärkste Kraft werden kann". "Deshalb sollten wir da klare Linie haben", forderte Söder. "Weder das Gerede darüber, ob es mit den Grünen besser sei, wird uns vor Antidemokraten bewahren, noch eine Debatte darüber, ob eine Aufweichung oder Zusammenarbeit mit der AfD möglich ist."
Zuvor hatten einige Unionspolitiker für eine Öffnung der CDU nach rechts außen plädiert, darunter der ehemalige CDU-Generalsekretär Peter Tauber. CDU-Parteichef und Bundeskanzler Friedrich Merz betonte, dass es mit ihm an der Parteispitze keine Zusammenarbeit mit der AfD geben werde. Merz bezeichnete dabei die in Teilen als rechtsextremistisch eingestufte Partei als voraussichtlichen "Hauptgegner" der CDU.
Im kommenden Jahr finden in Deutschland fünf Landtagswahlen statt. Nach aktuellen Umfragen könnte es die AfD in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit deutlichem Abstand auf Platz eins schaffen. In Baden-Württemberg könnte es nach jüngsten Erhebungen für Platz zwei vor den Grünen reichen. Gewählt wird auch in Rheinland-Pfalz und Berlin.