Spahn spricht sich im Fall eines Ausschlusses auch für finanzielle Konsequenzen aus. Der ESC sei in nicht geringem Maße aus Deutschland finanziert - "und uns ist Solidarität mit Israel wichtig". Der CDU-Politiker ergänzte: "Das heißt übrigens nicht, dass man jede Entscheidung der israelischen Regierung richtig findet. Aber der ESC ist nicht das richtige Forum, damit umzugehen."
Die Europäische Rundfunkunion (EBU) will im Dezember über die künftige Teilnahme Israels abstimmen. Die Abstimmung war ursprünglich im November geplant, wurde wegen der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas jedoch verschoben. Über einen möglichen deutschen Boykott des ESC müsste der verantwortliche Südwestrundfunk (SWR) entscheiden.
Das Vorgehen Israels im Gazastreifen nach dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 hatte in vielen Ländern eine Debatte über eine israelische Teilnahme am ESC ausgelöst. Mehrere Länder, darunter Spanien, Irland und die Niederlande, drohten mit einem Boykott des Wettbewerbs, sollte Israel auch im kommenden Jahr dabei sein. Deutschland und andere Länder sprachen sich allerdings gegen einen Ausschluss Israels aus.
Bereits die vergangenen beiden ESC-Wettbewerbe im schwedischen Malmö und im schweizerischen Basel waren von Kontroversen über Israels Vorgehen im Gazastreifen überschattet. In Basel siegte in diesem Jahr der österreichische Sänger JJ.
Er sicherte Österreich damit das Recht, den ESC 2026 auszurichten. Das Finale im Mai in Wien wird die 70. Ausgabe des Musikwettbewerbs sein. Üblicherweise nehmen daran mehr als 35 Länder teil. Finanziert wird der ESC von den EBU-Mitgliedern.