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Setzt Frankfurt seinen Oberbürgermeister ab?
STORY: Dass über die politische Zukunft eines Stadtoberhaupts einer deutschen Großstadt eigens ein Bürgerentscheid abgehalten wird, darf sogar in der Kommunalpolitik als ungewöhnlich bezeichnet werden. Aber anders wusste man sich in Frankfurt im Fall von Peter Feldmann offenbar nicht mehr zu helfen. Sogar von dessen Sozialdemokraten wird der Schritt mitgetragen. Feldmann steht seit Monaten politisch unter Dauerfeuer. Zu einer Kette von mindestens als "unangebracht" zu bezeichnenden Aktionen - Stichwort Pokalklau und sexistische Kommentare - gesellten sich möglicherweise strafrechtlich relevanten Fehltritte. Seit Mitte Oktober muss sich der 64-jährige wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht verantworten. Es geht um ein üppig dotiertes Arbeitsverhältnis seiner Ex-Frau in einem Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt. Manche Bürgerinnen und Bürger hatten dennoch Zweifel, ob bei der Abstimmung die nötige Anzahl an Stimmen erreicht wird. O-TON REGINA KLINKE, PASSANTIN "Der letzte Auftritt von Feldmann vor Gericht, oder was er da über seine Anwälte hat verkünden lassen, das ist ja mehr als peinlich und jeder, die ganze Bundesrepublik lacht letztendlich über den Frankfurter Oberbürgermeister. Und ich hoffe, dass 30 Prozent zur Wahl gehen und dass dann eine Entscheidung fällt." O-TON GÜNTHER BAUER, PASSANT "Man denkt, man kann nicht immer noch einen Fettnapf finden, aber er schafft es immer wieder." O-TON MECHTHILD HOßNER, PASSANTIN "Ich glaube, dass er nicht abgewählt wird, weil zu wenig Leute zur Wahl gehen." O-TON CLEMENS FISCHER, WÄHLER "Es wäre mir vielleicht etwas lieber gewesen, das Ganze hätte sich parlamentarisch regeln lassen. Der Prozess wäre sicher ein anderer gewesen, aber wenn das so ist, dann halte ich das auch für richtig und wichtig, seine Meinung kundzutun." Ob die Frankfurterinnen und Frankfurter ihren Unmut nicht nur auf der Straße, sondern auch im Wahllokal zu äußern bereit sind, wird sich am Sonntag zeigen.