OB-Wahlen in Frankfurt Zehn mögliche Nachfolger für Petra Roth

In Frankfurt verabschiedet sich Petra Roth als Oberbürgermeisterin. Hessens CDU-Innenminister Rhein gilt als Favorit für die Nachfolge, dürfte es aber im ersten Wahlgang am Sonntag wohl kaum schaffen. Neun weitere Kandidaten buhlen um die Gunst der Wähler.

Frankfurt bekommt nach rund 17 Jahren Petra Roth einen neuen Oberbürgermeister. Um die Nachfolge der CDU-Frau - der dienstältesten Rathauschefin einer deutschen Großstadt - bewerben sich an diesem Sonntag, 11. März, zehn Kandidaten. Dass einer von ihnen gleich 50 Prozent der Stimmen erhält, gilt als fast ausgeschlossen. Der neue OB der schwarz-grün regierten Metropole wird wohl erst am 25. März per Stichwahl bestimmt.

Roths Wunschkandidat, Hessens Innenminister Boris Rhein, gilt als Favorit. Auch, weil SPD und Grüne nach Roths überraschender Rückzugsankündigung zunächst unter Druck gerieten und dann mit dem Stadtverordneten Peter Feldmann (SPD) und der designierten Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) vergleichsweise unbekannte Kandidaten ins Rennen schickten. In zwei Umfragen zur OB-Wahl lag Rhein unangefochten vorn.

Rhein gibt sich selbstbewusst und siegessicher

Fluglärm, Kinderbetreuung, Angebote für Ältere, bezahlbarer Wohnraum sowie Gewerbe- und Bettensteuer sind die Hauptthemen im Wahlkampf. Die Bekämpfung von Kriminalität spielt in der fünftgrößten deutschen Stadt als Thema dagegen kaum eine Rolle. Daran ändert auch der doppeldeutige Slogan von Rheins zentraler Wahlkampfveranstaltung "Mit Sicherheit Rhein" nichts, bei der ihn am Donnerstagabend Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) unterstützen wollte. Der 40-jährige Rhein trat siegesgewiss und selbstbewusst ("Frankfurt muss man können, nicht nur wollen") auf und scheute auch die Auseinandersetzung etwa mit Gegnern des Flughafenausbaus nicht.

SPD-Mann Feldmann setzte im Wahlkampf auf sozialpolitische Themen wie Kinderarmut, Wohnungsbau und die Lage alter Menschen. Die Grüne Heilig wird von ihrem Parteifreund, dem Europapolitiker und früheren Dezernenten Daniel Cohn-Bendit als chancenlos eingeschätzt. Frauenförderung und Umwelt sind die Schwerpunkte der 55 Jahre alten Biologin. Sie hofft auf die Unterstützung der Frauen, der Mehrheit der Stimmberechtigten in Frankfurt. Und auf eine hohe Wahlbeteiligung. 18,3 Prozent der Stimmberechtigten waren in der letzten Umfrage eine Woche vor der Wahl noch unentschlossen.

DPA
kgi/DPA

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