Nach tödlichen Schüssen bei Geburtstagsparty in Kalifornien Suche nach den Tätern

Polizei-Absperrband
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© AFP
Nach einem tödlichen Schusswaffenangriff während einer großen Geburtstagsfeier sucht die Polizei im kalifornischen Stockton weiter nach den Tätern. Sheriff Patrick Withrow rief die Öffentlichkeit auf, Hinweise auf die Schützen nicht zurückzuhalten. Schließlich hätten diese drei Kinder und einen weiteren jungen Menschen getötet. Laut der Bürgermeisterin von Stockton, die einen Zusammenhang zur Bandenkriminalität herstellte, wurde eine Belohnung von 25.000 Dollar (21.500 Euro) für sachdienliche Hinweise ausgesetzt.

"Diese Tiere sind da rein gelaufen und haben Kinder erschossen bei einer Kindergeburtstagsparty", sagte der Sheriff über die Angreifer. Niemand dürfe eine solche Tat "hinnehmen". "Wenn Sie also irgendetwas darüber wissen, müssen Sie sich melden und uns sagen, was Sie wissen", appellierte Withrow an die Öffentlichkeit. Außerdem wurden Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, Videoaufnahmen von Tatort und Beobachtungen umgehend an die Ermittler weiterzugeben.

Der Sheriff ging nach eigenen Angaben angesichts der bislang vorliegenden Ermittlungsergebnisse von mehreren Schützen aus. Ob der Fund mehrerer Waffen auf dem Dach des Festsaalgebäudes mit dem Angriff in Verbindung stehe, sei noch unklar. Angesichts der anhaltenden Fahndung nach den Tätern rief der Sheriff die Öffentlichkeit zur Vorsicht auf. 

Withrows Sprecherin Heather Brent hatte zuvor gesagt, bei der Tat am Samstagabend in einem Festsaal in Stockton nordöstlich von San Francisco habe es sich offenbar um einen "gezielten" Angriff gehandelt. Drei Kinder im Alter von acht, neun und 14 Jahren starben. Das vierte Todesopfer war 21 Jahre alt. Unter den elf Verletzten waren auch Jugendliche. Sheriff Withrow sagte vor Reportern, mindestens einer der Verletzten schwebe in Lebensgefahr.

Zum Zeitpunkt der Tat waren zwischen 100 und 150 Gäste bei der Feier in Stockton gewesen. "Was wir bislang wissen ist, dass eine Familie in einem Festsaal gefeiert hat", sagte Brent.

Die Bürgermeisterin der 320.000-Einwohner-Stadt Stockton, Christina Fugazi, erklärte, für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führten, sei eine Belohnung in Höhe von 25.000 Dollar (21.500 Euro) ausgesetzt worden. Anders als der Sheriff, der sich nicht festlegen wollte, brachte Fugazi den Angriff mit Bandenkriminalität in Zusammenhang.

"Lassen Sie es uns offen aussprechen. Es gibt im ganzen Land Bandenkriminalität in den Städten, aber diese Tat war ein reiner Akt des Terrorismus", schrieb die Bürgermeisterin im Online-Netzwerk Facebook.

Das Büro von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom erklärte, dieser sei über die Lage informiert worden.

Nach Angaben der Aktivistengruppe Gun Violence Archive erhöht sich mit diesem Angriff die Zahl der Schusswaffenvorfälle mit vier oder mehr Opfern landesweit auf 504 in diesem Jahr.

Waffengewalt ist ein alltägliches Problem in den USA, wo es mehr Schusswaffen als Einwohner gibt. Alle Versuche, das Waffenrecht zu verschärfen, scheiterten bisher an massivem politischen Widerstand insbesondere im rechten Lager sowie Waffenlobby.

AFP