Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums, der Klimawandel und Wilderei haben die Schneeleoparden-Populationen in ganz Asien stark zurückgehen lassen. Von der Weltnaturschutzunion (IUCN) wird der Schneeleopard als "gefährdet" eingestuft. Die neue Studie gibt jedoch Anlass zur Hoffnung: Die Zahl der Tiere in Nepal liegt demnach am oberen Ende der bisherigen Schätzungen.
Insgesamt wurden mithilfe von Überwachungskameras mit Bewegungsmeldern und genetischen Analysen in sieben Schlüsselgebieten schätzungsweise 397 Schneeleoparden gezählt. Die IUCN hatte den Bestand der Tiere auf zwischen 301 und 400 geschätzt.
Mit ihrem grauen Fell und der dunklen Zeichnung sind Schneeleoparden in ihrer Umgebung perfekt getarnt und somit nur schwer zu erkennen. Aufgrund der abgelegenen Lebensräume sind es die am wenigsten erforschten Großkatzen.
Nepal verfügt laut der Naturschutzorganisation WWF zwar nur über zwei Prozent der weltweiten Lebensräume von Schneeleoparden, beherbergt jedoch zehn Prozent der geschätzten Gesamtpopulation. "Noch wichtiger ist, dass wir nach Bhutan das zweitkleinste Land in Bezug auf die Größe des Lebensraums von Schneeleoparden sind, jedoch die viertgrößte Population haben", sagte Ghana S Gurung vom WWF Nepal.
Dem in den USA ansässigen Snow Leopard Trust zufolge gibt es weltweit "möglicherweise nur noch 3920 und wahrscheinlich nicht mehr als 6390" Schneeleoparden, die in insgesamt zwölf Ländern Asiens leben.
Nepal genießt wegen seiner Anstrengungen zum Schutz wilder Tiere international Anerkennung. Mehrere Arten, darunter Tiger und Nashörner, wurden dadurch vor dem Aussterben bewahrt. Die Tigerpopulation in Nepal hat sich seit 2010 verdreifacht und liegt heute bei 355 Exemplaren.