Rocklegende Springsteen warnt vor "amerikanischem Tyrann" Trump

Bruce Springsteen am Donnerstag in Atlanta
Bruce Springsteen am Donnerstag in Atlanta
© AFP
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat bei einer Wahlkampfkundgebung im umkämpften Bundesstaat Georgia prominente Unterstützung erhalten. Rocklegende Bruce Springsteen warnte bei der Veranstaltung am Donnerstag (Ortszeit) in Atlanta, der republikanische Bewerber Donald Trump wolle ein "amerikanischer Tyrann" sein. Ex-Präsident Barack Obama zweifelte unterdessen Trumps wirtschaftliche Qualifikation an und machte sich über dessen "Wortsalat"-Reden lustig. Berichten zufolge soll Harris am Freitag weitere prominente Wahlkampfunterstützung bekommen.

Springsteen sagte in Atlanta, Harris kandidiere, "um die 47. Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden". Donald Trump kandidiere, "um ein amerikanischer Tyrann zu werden". Der Ex-Präsident "versteht dieses Land nicht, seine Geschichte oder was es heißt, zutiefst amerikanisch zu sein, und deshalb gebe ich am 5. November Kamala Harris und Tim Walz meine Stimme", fügte der Sänger unter Nennung des demokratischen Vize-Kandidaten hinzu. Er spielte drei Songs für die Menschenmenge, die sich für einen Auftritt von Harris versammelt hatte.

Er sei bei der Kundgebung, um sich Trump und dessen Vize-Kandidaten J.D. Vance "entgegenzustellen", sagte Springsteen weiter. Er wolle jemanden im Amt, "der die Verfassung verehrt, der unsere großartige Demokratie nicht bedroht, sondern schützen und leiten will". Es gebe nur eine Kandidatin bei der diesjährigen Wahl, die diese Grundlagen hochhalte, fuhr er fort: "Kamala Harris."

In den Songs des Rocksängers geht es oft um den Kampf der Arbeiterklasse, im Laufe der Jahre wurde Springsteen quasi zum Komponisten der Demokratischen Partei. Er ist einer der beliebtesten Künstler in den USA und machte auch schon für die Demokraten John Kerry, Obama, Hillary Clinton und Präsident Joe Biden Wahlkampf.

Obama, der bisher einzige schwarze Präsident in der Geschichte der USA, ist nach wie vor bei den Anhängern der Demokratischen Partei sehr beliebt. "Wir brauchen keine vier Jahre mit einem Möchtegern-König, einem Möchtegern-Diktator, der herumrennt und versucht, seine Feinde zu bestrafen", sagte Obama. Neben Obama und Springsteen traten auch Hollywood-Schauspieler Samuel L. Jackson und Regisseur Spike Lee in Atlanta auf.

Harris betonte bei der Veranstaltung ihre Wurzeln in der Mittelschicht der USA in Abgrenzung zum Milliardär Trump und versprach, den Kampf gegen die Inflation zur Priorität ihrer Amtszeit zu machen.

Trump und Harris treten bei der Präsidentschaftswahl am 5. November gegeneinander an. Trump will nach seiner ersten Amtszeit (2017-2021) und seiner Wahlniederlage 2020 den Wiedereinzug ins Weiße Haus schaffen.

Die amtierende Vizepräsidentin Harris hatte nach dem Verzicht von Amtsinhaber Biden Ende Juli die Kandidatur der Demokratischen Partei übernommen. Sie wäre die erste Frau an der Spitze der größten Wirtschafts- und Militärmacht der Welt. Die Umfragen sagen einen extrem knappen Ausgang der Wahl voraus.

US-Medien berichteten am Donnerstag, dass Superstar Beyoncé am Freitag in ihrem Heimat-Bundesstaat Texas mit Harris auftreten werde. Harris verwendet Beyoncés Song "Freedom" als Erkennungsmelodie im Wahlkampf.

AFP