Stockholm Exergi versorgt die schwedische Hauptstadt mit Wärme und Strom. Die neue Anlage soll bei der Energieproduktion anfallende CO2-Emissionen auffangen. Die abgeschiedenen Treibhausgase werden verflüssigt, vor Ort zwischengelagert und dann nach Norwegen verschifft. Bei Bergen kommt das CO2 zunächst in große Tanks, um später über eine 110 Kilometer lange Pipeline raus aufs Meer gebracht und in 2,6 Kilometern Tiefe in den Meeresboden gepresst zu werden.
Diese sogenannte CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) gilt als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in Bereichen, in denen CO2 nicht gänzlich eingespart werden kann. Die Anlage in Stockholm kostet rund 13 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro) und wird mit EU-Mitteln und vom schwedischen Staat unterstützt. Auch Geld aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten an Unternehmen fließt in das Projekt.
CCS ist komplex und bislang sehr teuer. Die weltweiten CCS-Kapazitäten belaufen sich nach Angaben der Internationalen Energieagentur bislang auf rund 50,5 Millionen Tonnen - 0,1 Prozent der Emissionen. Das "Northern Lights"-Projekt zur Einlagerung in Norwegen ist eines der am weitesten fortgeschrittenen Vorhaben weltweit auf dem Gebiet. Klimaschützer warnen, dass der Einsatz von CCS zulasten nötiger Einsparungen von Emissionen gehen könnte.