Schwedisches Königshaus Palast bestätigt: Prinzessin Sofia traf Jeffrey Epstein "ein paar Mal"

Prinzessin Sofia von Schweden
Das schwedische Königshaus bestätigt, dass Prinzessin Sofia und Epstein mehrfach Kontakt hatten (Archiv)
© Henrik Eberlund/TT / Imago Images
Die schwedische Prinzessin Sofia und der Sexualstraftäter Jeffrey Epstein haben sich offenbar mehrmals getroffen – eingefädelt durch eine Frau, die Mädchen vermittelt haben soll.

Neue Enthüllungen zu Jeffrey Epstein ziehen Kreise bis nach Stockholm. Dokumente, die ihnen zugespielt worden seien, zeigen mehreren schwedischen Medien zufolge, dass Prinzessin Sofia bereits Jahre vor ihrer Ehe mit Prinz Carl Philip in Epsteins Umfeld geriet – vermittelt durch eine Frau, die damals als ihre wichtigste Unterstützerin galt: die Finanzexpertin Barbro Ehnbom.

Während Sofia Hellqvist zu dieser Zeit als Model, Reality-TV-Teilnehmerin und Studentin am "New York Institute of English and Business" studierte und ein Leben fernab royaler Konventionen führte, baute Ehnbom sie hinter den Kulissen gezielt zur gesellschaftsfähigen Persönlichkeit auf. Sie soll für Hellqvist Türen geöffnet, ihr die Feinheiten des Benehmens in der Upperclass beigebracht und den Aufbau der später viel gelobten Hilfsorganisation "Project Playground" begleitet haben.

Kürzlich veröffentlichte Unterlagen werfen nun jedoch noch ein anderes Licht auf diese Mentorenschaft. Nach Recherchen der Zeitung "Dagens Nyheter" stand Ehnbom in engem Kontakt zu Jeffrey Epstein und erhielt zwischen 2001 und 2014 rund 160.000 Euro an Zahlungen für eine von ihr gegründete Stiftung für junge Frauen. In E-Mails, die das schwedische Magazin "ETC" einsehen konnte, beschrieb Ehnbom Epstein regelmäßig junge Schwedinnen aus ihrem Netzwerk.

In einer der Nachrichten heißt es laut "ETC": "Was ist mit der Projektleiterin des Jahres? … klug und sinnlich. Foto im Anhang." In einer weiteren Mail schrieb sie: "Sie war so schön … aber sie ist vielleicht nicht das schwedische Mädchen, das wir suchen."

Besonders beunruhigend wirkt eine dritte Nachricht, in der Ehnbom eine neue Kandidatin anpreist: "Das ist das neueste Mitglied in meinem Netzwerk. Elsa, sehr jung. Kann sie in 301E 66St. wohnen?" – eine Adresse, die eindeutig Epsteins New Yorker Wohnsitz bezeichnet und damit eine Vermittlung durch Ehnbom nahelegt.

Vermittelte Prinzessin Sofias Mentorin junge Frauen an Epstein?

Zwischen 2012 und 2014 sei Ehnbom, so "ETC", sogar mehrfach gemeinsam mit jungen Schwedinnen in die USA gereist, um Epstein zu besuchen – obwohl dieser zu diesem Zeitpunkt längst wegen Sexualdelikten verurteilt war. Eine der mitgereisten Frauen schilderte dem Blatt anonym ihre Eindrücke mit den Worten: "Ich hatte von Anfang an ein komisches Gefühl. Unter anderem zeigten sie uns seinen Massageraum. Später erfuhr ich, dass in diesem Raum die Mädchen ausgenutzt wurden." Die Frauen seien zudem angewiesen worden, sich für die Treffen auffällig sexy zu kleiden; High Heels und kurze Röcke seien laut schriftlicher Einladung Pflicht gewesen, eingeladen habe "Mr. B." – "Mister Billionaire".

Inmitten dieser Enthüllungen taucht ein weiterer brisanter Aspekt auf: die Rolle Prinzessin Sofias. Aus einem E-Mail-Verlauf geht nach Angaben von "Dagens Nyheter" hervor, dass Ehnbom bereits 2005 Epstein eine Begegnung mit Sofia vorgeschlagen habe. Sie berichtete ihm demnach von der damals durch die Dokusoap "Paradise Hotel" bekannten jungen Frau und fragte, ob er sie kennenlernen wolle. Epsteins Antwort: Er befinde sich in der Karibik, sie könne ihn dort "für ein paar Tage besuchen", und er werde ihr ein Flugticket schicken. Die spätere Prinzessin soll die Einladung in die Karibik jedoch ausgeschlagen haben, berichtet das Boulevardblatt "Aftonbladet".

Der Palast bestätigte inzwischen der Zeitung, dass Sofia Epstein tatsächlich begegnete. Wörtlich heißt es vom Hof: "Prinzessin Sofia wurde der betreffenden Person um das Jahr 2005 herum einige Male vorgestellt." Wo und unter welchen Umständen diese Treffen stattfanden, lässt das schwedische Königshaus jedoch offen, und Sofia selbst äußert sich zu der Angelegenheit bisher nicht. Die Prinzessin soll über die neuesten Enthüllungen "schockiert" sein. Barbro Ehnbom verweigert jede Stellungnahme.

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