Besonders "die Golfstaaten, Russland und die USA" würden die Verhandlungen behindern, sagte Pannier-Runacher in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Zeitung "Les Echos". Der Text, auf den sich die Staaten einigen wollen, habe vergangene Woche 300 Punkte enthalten. "Mittlerweile sind es 1400 Punkte", sagte die Umweltministerin.
Wenige Tage vor dem Ende der Verhandlungen müsse nun verhindert werden, dass sich das Abkommen lediglich auf die Frage der Abfälle und des Recyclings konzentriere, sagte Pannier-Runacher RTL. "Das sind zwar Antworten, aber sie werden dem Problem der Plastikverschmutzung überhaupt nicht gerecht."
Derzeit werden jährlich mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik produziert, die Hälfte davon für Einwegprodukte. Weniger als zehn Prozent des Plastikmülls wird recycelt.
Insgesamt nehmen 184 Länder an den Verhandlungen teil, die am Dienstag begonnen hatten. An dem Treffen in Genf nehmen auch Vertreter von mehr als 600 Nichtregierungsorganisationen teil. Eine vorige Runde der Verhandlungen über ein Plastik-Abkommen war im Dezember im südkoreanischen Busan gescheitert.
Frankreich und die EU gehören zu einer Koalition von Ländern, die sich für strengere Regeln zur Vermeidung von Plastikmüll einsetzen. Diese Staaten fordern ein Abkommen, das den Grundsatz der Reduzierung und des umweltgerechten Designs der Kunststoffproduktion erwähnt, eine Liste gefährlicher Zusatzstoffe erstellt, die schrittweise abgeschafft werden sollen, und die Frage der Finanzierung anspricht.